[color="Yellow"]Online-PC-Vermarkter Ultraforce testet die Ahnungslosigkeit seiner Kunden! (9 Juli 2007)[/color]
ZitatAlles anzeigenWie verkauft man Kunden für dumm? Indem man ihnen etwas verspricht, was sich nach dem Kauf des beworbenen Produkts als falsch, oder zumindest als zweifelhaft herausstellt. Solches geschieht derzeit in der deutschlandweit geschalteten Werbung des Online-PC-Anbieter Ultraforce.de. In seinen Anzeigen wirbt die Tochtergesellschaft der Pandaro Handelsgesellschaft mbH mit Sitz im münsterländischen Gescher (Gescher ist bekannt für sein Glockenmuseum) so:
Dass Ultraforce dabei bewusst in Kauf nimmt, dass Kunden annehmen, sie würden tatsächlich die versprochenen zwei oder vier RAM Arbeitsspeicher erhalten, ist anzunehmen. Denn weder bei der Anzeige noch Online findet sich der Hinweis, dass es sich bei "Readyboost" um einen Flashspeicher, sprich um einen USB-Stick handelt, den der Anbieter beilegt.
In diesem Punkt ist Ultraforce überhaupt sehr zurückhaltend: Der Online-Shop sagt weder, um was für einen USB-Flashspeicher es sich handelt noch, dass diese Microsoft-spezifische Beigabe ausschließlich unter "Vista" läuft. Im Übrigen ist festzuhalten, dass ein Vista-tauglicher USB-Stick eine Lese-Geschwindigkeit von mindestens 2,5 MB/s für 4-kB-Blöcke und 1,75 MB/s für 512-kB-Blöcke aufweisen sowie über mindestens 230 MB freien Speicher verfügen muss. Sticks mit dem "enhanced for ReadyBoost"-Label müssen mindestens 5 MB/s für 4-kB-Blöcke und 3 MB/s für 512-kB-Blöcke aufweisen.
Ein Arbeitsspeicher ist ein Arbeitsspeicher. Das weiß man bei Ultarforce auch.
Auf solche für Kunden wichtige Informationen verzichtet der Anbieter - ebenso darauf, zu kennzeichnen, dass für Vista taugliche Flashbeschleuniger sich sehr unterschiedlich verhalten. Nicht alle "Readyboost"-fähigen Flashspeicher taugen als Beschleuniger. So ist diesem Testbericht zufolge bei so manchem USB-Stick der Unterschied zwischen Vorhandensein und Fehlen unerheblich. Halten wir also fest: Die von Ultraforce angebotenen "Readyboost"-Rechner haben ein oder zwei GByte Arbeitsspeicher in Form von ein oder zwei DDR2-800-Riegeln im Gehäuse. Die zusätzlichen zwei GByte kommen in Form eines USB-Flash, das unter Windows Vista via "ReadyBoost" als Disk-Cache genutzt werden kann. Nicht mehr und nicht weniger.
Das Datenblatt verzeichnet unter Arbeitsspeicher kein "Readyboost".
Ein Anruf bei der Hotline von Ultraforce ergab folgende Auskunft: Es handle sich um eine "Art Workaround, um die Systemgrenze von Vista in der 32 Bit-Version zu umgehen". Das heißt: Die 32 Bit-Version von Vista spricht nur zwei GB Hauptspeicher an. Dass Microsoft auch 64 Bit-Versionen von Vista anbietet, zieht der Anbieter anscheinend in Kundengesprächen nicht in Erwägung. Dass der versprochene "Performancegewinn" nicht näher spezifiziert wurde, passt ins Bild.
Und auch, dass ChannelPartner auf den erbetenen Rückruf der Geschäftsleitung bis zur Stunde wartet. (computer-partner)