Premiere hat das dritte Geschäftsquartal des laufenden Jahres nicht nur mit einem deutlichen Kundenzuwachs abgeschlossen, der Pay-TV-Sender geht auch weiter fest davon aus, in den kommenden Jahren die Livespiele der Fußball Bundesliga übertragen zu können. Das sagte Premiere-Chef Michael Börnicke heute in einer Telefonkonferenz mit diversen Medienvertretern.
Pay-TV ist ein Komplettgeschäft
Börnicke machte deutlich, dass bei der nächsten Rechtevergabe an Premiere als Pay-TV-Partner praktisch kein Weg vorbei führe. Es mache wenig Sinn, die Bundesliga-Rechte einzeln zu vermarkten, sagte Börnicke unter Verweis aktuellen Kundenzahlen. Siebzig Prozent derjenigen Neukunden, die das Paket für die Fußball Bundesliga gebucht haben, hätten sich für ein Premiere-Komplettpaket entschieden. Das zeige, dass Pay-TV-Kunden mehr wünschten als die reine Bundesliga-Vermarktung.
Gleichzeitig machte Börnicke einmal mehr deutlich, dass Premiere Zusammenfassungen der Samstagsspiele erst um 22 Uhr im frei empfangbaren Fernsehen sehen möchte. "Das ist das von uns bevorzugte Modell", sagte der Premiere-Chef. Gleichzeitig kündigte er aber auch an, dass Premiere für alle zu erwartenden Ausschreibungsszenarien ein Gebot vorbereite. So sei es beispielsweise auch denkbar, dass um 18:30 Uhr parallel zur "Sportschau" ein Livespiel auf Premiere zu sehen sei.
Kritik an Verzögerungen
Indirekte Kritik übte der Premiere-Boss daran, dass das Bieterverfahren für die Übertragungsrechte ab der Spielzeit 2009/2010 erst im Frühjahr 2008 beginnen wird. "Wir können nicht ausschließen, dass diese neuen Rahmenbedingungen Einfluss auf das Verhalten bestehender und neuer Kunden haben. Wir wollen die Entwicklung zunächst weiter beobachten." Eines sei aber klar: "Wir sind der Premium-Pay-TV-Anbieter in Deutschland", sagte Börnicke.
Keine Preiserhöhungen, aber auch kein Schleuderpreis
Spekulationen über mögliche Preiserhöhungen, die bei Premiere zu erwarten seien, schob Börnicke einen Riegel vor. "Die Bundesliga für 20 Euro im Monat anzubieten, ist ein fairer Preis." Unter Anspielung auf die Tiefpreisstrategie von arena führte er weiter aus: "Ein Premiumprodukt wie die Fußball Bundesliga wird nicht auf dem Grabbeltisch zum Schleuderpreis verkauft."
Quelle: OK