Mit monatelanger Verzögerung hat Googles Video-Plattform YouTube nun eine deutsche Tochter gestartet.
Mit monatelanger Verzögerung ist das Video-Tauschportal YouTube am Donnerstag auch in Deutschland gestartet. Unter der Adresse http://www.youtube.de können deutschsprachige Internetnutzer Videos anschauen und selbst einstellen, wie der Mutterkonzern Google in Hamburg mitteilte.
Mit der deutschen Seite werde YouTube für deutsche Nutzer leichter zugänglich und interessanter, da auf die heimischen Vorlieben und Besonderheiten eingegangen werden könne, erklärte YouTube-Chef Chad Hurley.
"Deutschland ist nun bereits das 15. Land, in dem wir mit YouTube gestartet sind", sagt Kay Oberbeck, Google-Sprecher für Nordeuropa. "Ziel unserer Strategie ist es, in möglichst vielen verschiedenen Ländern mit einer lokalisierten Version präsent zu sein." Oberbeck verweist auch darauf, dass Google bereits in 112 Sprachen zur Verfügung steht.
ZDF auf YouTube
Neben den privaten Nutzern bieten auch mehr als 60 sogenannte deutsche Partner wie Rundfunkanstalten, Musiklabels oder Sportvereine Videos auf youtube.de an.
So besteht etwa eine Kooperationen mit dem ZDF. Der öffentlich-rechtlichen Sender verfügt über einen eigenen Unterkanal, der über http://de.youtube.com/zdf erreichbar ist. Dort sollen vor allem Wiederholungen aus dem Fernsehen und Hinweise auf kommende Programme zu sehen sein.
Das ZDF hat mit dem Internet bereits einige Erfahrungen gesammelt. Der Mainzer Sender betreibt eine eigene Webseite, auf der viele der TV-Inhalte in hoher Qualität zu finden sind. Aktuelles Highlight: Ausschnitte aus der Talkshow Johannes B. Kerners, die zeigen, wie Autorin Eva Hermann aus der Sendung geworfen wird.
Frankreich und Großbritannien sind bereits online
In mehreren europäischen Ländern sowie in Japan und Brasilien gibt es bereits seit Mitte Juni YouTube-Versionen in der jeweiligen Sprache.
In Deutschland hatte sich der Start wegen eines Streits um Urheberrechte mit der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Gema) verzögert.
Die Gema monierte, dass in Video-Ausschnitten oder im Hintergrund urheberrechtlich geschützte Musik zu hören war, ohne dass Tantiemen bezahlt würden. (Ag./PTE/Red.)