[SIZE="5"][color="RoyalBlue"]Gewaltvideos auf dem Vormarsch[/color][/SIZE]
Statt einer SMS erscheint eine Prügelszene auf dem Handy-Display. Die Zahl der Jugendlichen, die mit solchen Gewaltvideos in Berührung kommen, hat sich seit 2006 verdoppelt.
Wie aus der am Freitag erschienen „JIM-Studie 2007“ des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs) hervorgeht, haben 29 Prozent der Jugendlichen schon einmal beobachtet, dass eine Schlägerei mit einer Handykamera gefilmt wurde. Im Vorjahr hatten nur 17 Prozent von entsprechenden Erfahrungen berichtet.
Inzwischen ist jeder dritte Junge und jedes vierte Mädchen mit dem Phänomen „Happy Slapping“, Aufnahmen von brutalen Angriffen auf Mitschüler, in Berührung gekommen. Der Datenaustausch wird den Angaben zufolge durch die gute Ausstattung der Handys begünstigt – zwei Drittel aller Jugendlichen haben ein Mobiltelefon mit sogenannter Bluetooth-Schnittstelle, die den kostenfreien Austausch ermöglicht. Zudem haben vier von fünf Jugendlichen eine integrierte Kamera in ihrem Mobiltelefon und können mit ihrem Handy ins Internet gehen.
„Die Ergebnisse bestärken uns, hier weiter in die Forschung zu investieren und das Handy als wichtiges Jugendschutzthema zu begreifen“, sagte Thomas Langheinrich, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg. Die Studienreihen JIM des mpfs ermitteln seit 1998 das Medien- und Freizeitverhalten von Jugendlichen. Befragt wurden den Angaben zufolge 1200 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren. 94 Prozent davon gaben, an ein Handy zu haben.