Es ist kein Geheimnis, dass das Downloaden von urheberrechtlich geschützten Inhalten aus dem Inhalt kein Kavaliersdelikt ist. Trotzdem boomt das so genannte Filesharing und macht den Großteil des Datenvolumens im Internet aus. Was häufig nicht bedacht wird: auch die deutschen Kinos haben unter dem Download-Boom im Internet zu leiden. Bisher lief das Kinojahr alles andere erfreulich, wie Fred Kogel, Chef der Constantin Film AG gegenüber der "WirtschaftsWoche" sagte.
Filesharing sorgt für Besucherrückgang
"Die Besucherzahlen sanken gegenüber 2006 um 6,4 Prozent, der Umsatz um 4,5 Prozent. Und ich bin nicht optimistisch, dass wir es noch aufs relativ gute Vorjahresniveau schaffen werden", sagte Kogel dem Magazin. Insbesondere Raubkopien machen den Kinobetreibern zu schaffen. "Filmraubkopien verursachen laut einer aktuellen Studie der Filmbranche in Deutschland einen jährlichen Schaden von rund 200 Millionen Euro. Ich bezweifle, dass das Thema je gänzlich in den Griff zu bekommen ist. Weit über die Hälfte der Filme sind zum deutschen Kinostart bereits illegal im Internet zu haben", so Kogel weiter.
Kritisch sieht der Chef des Filmverleihers aber auch, dass DVDs immer schneller in den Handel kommen. Das Kinopublikum warte darauf, bis Filme auf DVD erscheinen. "Zumal deren Preise stark gesunken sind". Als massivsten Grund sieht Kogel aber die Vielzahl an Filmneustarts. "Hatten wir 1996 rund 250, waren es letztes Jahr 487. 2007 werden es wohl wieder weit über 400 sein." Der Konsument finde sich in der Vielzahl der Filme kaum noch zurecht. "Einige Streifen, die er sucht, sind zu schnell wieder aus den Kinos verschwunden. Dem Verleiher ist es bei der Masse an Filmen auch nicht mehr möglich, diese überhaupt noch an den Konsumenten zu bringen."