[SIZE="4"]Verschlüsselt und anonym durch das Internet[/SIZE]
Bürger, aber auch Strafverfolger über die Möglichkeiten aufzuklären, wie man anonym durch das Internet surft und abhörsicher E-Mails verschickt, ist das Ziel der "German Privacy Foundation". Vereinsmitglieder kommunizieren untereinander nur verschlüsselt.
Online-Durchsuchung und Vorratsdatenspeicherung sind die beiden großen Vorhaben der Regierung, die die Privatsphäre der Bürger gefährden. Ein neuer Verein hat sich zum Ziel gesetzt, Internetnutzer über anonyme und verschlüsselte Kommunikation aufzuklären. "Das Recht auf ungehinderte Kommunikation ist ein Menschenrecht, das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, also auch auf Anonymität, ein unverzichtbares Bürgerrecht und eine Grundfeste des Datenschutzes", heißt es auf der Website der "German Privacy Foundation" (GPF).
Der Berliner Verein informiert Nutzer und Mitglieder darüber, wie sie ihre Daten im Internet schützen. Dazu gehört der Einsatz von Verschlüsselung, um sicherzustellen, dass nur der Adressat eine E-Mail lesen kann, oder von Anonymisierungstechniken wie Tor, die verhindern, dass ein Nutzer Datenspuren hinterlässt. Dazu gehört auch das Angebot, OpenPGP-Schlüssel zu zertifizieren. Außerdem will der Verein Strafverfolger "über das Wesen von Anonymisierungsdiensten" aufklären. Im Jahr 2006 hatte die Staatsanwaltschaft in Konstanz mehrere Tor-Server wegen des Verdachts der anonymen Verbreitung von verbotenem Material beschlagnahmt.
Der Verein nimmt seinen Zweck dabei durchaus ernst. Man rede schließlich nicht nur über Datenschutz, sondern praktiziere "ihn konsequent". Die Mitglieder kommunizieren untereinander nur verschlüsselt. Journalisten werden darauf hingewiesen, dass sie auf unverschlüsselte Anfragen keine Antwort bekommen. Kontaktieren kann man den Verein deshalb "vorratsdatenfrei" über eine Nachrichtenbox. Die Daten werden auf dem Server gespeichert, ohne dass Absender- und Empfängerdaten protokolliert werden müssen.