McLaren-Mercedes hat sich in einem Brief an die FIA für die Spionageaffäre entschuldigt und die anfängliche Falscheinschätzung zugegeben!
McLaren-Mercedes hat sich am Donnerstag öffentlich beim Automobilweltverband FIA, bei Ferrari, der Formel-1-Familie und den Fans für die Spionageaffäre und ihre Auswirkungen auf die Saison 2007 entschuldigt."Als Resultat der Untersuchungen des Automobilweltverbandes FIA ist klar geworden, dass die Ferrari-Informationen deutlich weiter innerhalb von McLaren verbreitet waren als zunächst mitgeteilt. McLaren bedauert zutiefst, dass die eigenen Untersuchungen das nicht hervorgebracht hatten und hat dem World Council geschrieben, um sich zu entschuldigen", teilte das Team in einer Presseerklärung mit.
Schrittweise Aufdeckung der SpionageDas ganze Ausmaß der Spionageaffäre war nur schrittweise ans Licht gekommen. Zunächst waren die Silberpfeile vom World Council am 26. Juli wegen des Besitzes vertraulicher Ferrari-Daten nicht bestraft worden, weil kein Beweis für eine Nutzung dieser Daten vorlag. Nachdem herausgekommen war, dass auch Testfahrer Pedro de la Rosa und Ex-Weltmeister Fernando Alonso regelmäßig per SMS und E-Mails Informationen erhalten hatten, wurde der Rennstall in einer zweiten Anhörung am 13. September zu 100 Millionen US-Dollar Geldstrafe und dem Verlust aller Konstrukteurspunkte für 2007 verurteilt.
Ganz beendet ist die Affäre zudem immer noch nicht: In der vorigen Woche hatte das World Council eine mögliche Bestrafung für 2008 auf den 14. Februar vertagt. McLaren-Mercedes könnte noch bestraft werden, wenn Ferrari-Ideengut im Silberpfeil für 2008 entdeckt würde.
In dem Brief an die FIA räumte das Team neben den nicht erfolgreichen eigenen Untersuchungen jetzt ein, dass "die ganze Situation hätte vermieden werden können, wenn wir Ferrari und die FIA über Nigel Stepneys erste Mitteilung informiert hätten, sobald wir davon erfahren hatten".
Noch kein grünes Licht für 2008Um den Einfluss von Ferrari-Informationen auf die McLaren-Mercedes-Leistungsfähigkeit für 2008 zu vermeiden, hätte das Team der FIA eine Reihe detaillierter Vorgehensweisen angeboten. Außerdem habe McLaren-Mercedes aufgrund dieser Vorgänge seine Einstellungs- und Rekrutierungsrichtlinien auf den Prüfstand gestellt.
Das Team will "sicherstellen, dass die jetzt vorgenommenen Änderungen dafür sorgen, dass nichts Vergleichbares zu dem, was vorgefallen ist, jemals wieder passiert". Außerdem übernimmt der Rennstall alle Kosten der Untersuchungen durch die FIA und will sich nun ausschließlich auf die Saison 2008 konzentrieren.
(Motorsport-Total.com/sid)