[color="DarkOrange"]Premiere schaltet Hackerkarten mit modifiziertem Verschlüsselungsverfahren aus [/color]
Premiere hat offenbar einen Weg gefunden, die seit Ende November 2005 im Umlauf befindliche Hackerkarte vom Typ "Cerebro" sowie deren Abkömmlinge zumindest für längere Zeit auszuschalten: Seit Montagmorgen stellt der Müncher Pay-TV-Sender dafür Schritt für Schritt sein Verschlüsselungsverfahren um. Das neue System verhindert nicht nur den Einsatz der bisherigen Hackerkarten und Software-Emulatoren, auch das so genannte Card-Sharing scheint nicht mehr möglich zu sein. Premiere gab zu diesem Vorgang bislang keine Stellungnahme ab. Anzeige
Zum bisherigen Dekodierungsverfahren lässt sich vereinfacht sagen, dass im Datenstrom alle paar Sekunden ein Control Word mitgesendet wird, das mit Hilfe des auf der Karte gespeicherten Keys entschlüsselt wurde. Mit dem entschlüsselten Control Word wurden schließlich wiederum die Pay-TV-Kanäle dekodiert. Hackern war es bislang immer wieder gelungen, an den auf den Smartcards gespeicherten Schlüssel zu gelangen. Experten vermuten, dass der Sender ein weiteres Control Word eingeführt hat. Das erste Control Word diene dabei nunmehr offenbar als Grundlage für die Entschlüsselung des zweiten Control Word.
Premiere straft damit alle Kritiker Lügen, die zuvor behauptet hatten, dass der Verschlüsselungsstandard Nagravision bereits am Ende sei und der Sender daher die Kartenfamilie der Schweizer Firma Kudelski zum Jahresende austauschen müsse. Ebenfalls falsch lag eine Hackergruppe, die einen täglichen Schlüsselwechsel ab dem 1. September angekündigt hatte. Allerdings standen hinter dieser Prophezeiung wohl vor allem finanzielle Interessen: So kündigte die betreffende Gruppe auch gleich eine Smartcard mit Auto-Update-Funktion an. Zum Preis von rund 100 Euro sollte man hier "bis zum Kartenwechsel" alle Premiere-Programme anschauen können. (spo/c't) / (nij/c't)
Quelle: heise.de