Frankreich deklassiert das deutsche Team
Mit einer bitterbösen 26:36 (9:18)-Klatsche gegen Frankreich hat sich die deutsche Handball-Nationalmannschaft von der Europameisterschaft in Norwegen verabschiedet. Der stark ersatzgeschwächte Weltmeister beendete die kontinentalen Titelkämpfe damit als Vierter, Frankreich muss sich nach dem Titelgewinn 2006 mit Bronze zufrieden geben. Bester Werfer der DHB-Auswahl war Torsten Jansen mit sieben Treffern, Oliver Girault erzielte acht Tore für die Equipe Tricolore. Nach den Ausfällen von Oleg Velyky und Abwehrchef Oliver Roggisch, musste Bundestrainer Heiner Brand im kleinen Finale auch auf Florian Kehrmann (Oberschenkelzerrung) und Sebastian Preiß (Entzündung in der Kniekehle) verzichten. Der Hamburger Stefan Schröder und der Lemgoer Rolf Hermann rückten für die Beiden in den Kader.
Hoher Rückstand schon am Anfang
Die Enttäuschung über das bittere Ausscheiden im Halbfinale und der Substanzverlust war den deutschen Spielern deutlich anzumerken. In den ersten Minuten gelang dem DHB-Team gar nichts, die Franzosen sorgten mit einfachen Tempogegenstoßtoren bereits nach elf Minuten für die Vorentscheidung (2:10). Wenig später schlug das Verletzungspech erneut erbarmungslos zu. Kapitän Markus Baur knickte ohne Einwirkung eines Gegners um und verletzte sich dabei am linken Sprunggelenk.
Franzosen halten Tempo hoch
Kurzzeitig sah es so aus, als könnte die Not-Sieben den Abstand in Grenzen halten. Doch dann erhöhten die offensiv deckenden Franzosen wieder das Tempo und bauten die Führung nach 23. Minuten auf zehn Tore aus (6:16). Am Kreis musste mittlerweile Rückraumspieler Lars Kaufmann den erschöpften Andrej Klimowets ersetzen. Ein überdeutliches Sinnbild der deutschen Verletzungsmisere.
Experimente wegen Personalnot
Frankreich war mit dem deutlichen 9:18 noch nicht zufrieden. Der Mannschaft von Claude Onesta war deutlich anzumerken, dass sie auf Revanche für das verlorene WM-Halbfinale brannte. Brand übte sich unterdessen weiter in Mangelverwaltung, beorderte Linksaußen Dominik Klein auf die Mitte-Position um Michael Kraus eine dringend benötigte Ruhepause zu gönnen. Dank des tapfer kämpfenden Kielers hielt das DHB-Team den Abstand bis zur 50. Minute in Grenzen (21:30).
Nächstes Ziel Olympia
Die letzten Minuten schaltete Frankreich endlich einen Gang zurück, so dass die Niederlage für die deutsche Auswahl nicht in ein Desaster ausartete. Heiner Brand hat nun sieben Monate Zeit, sein Team auf die Olympischen Spiele in Peking vorzubereiten. Seinen Spielern ist jedoch vorerst keine Verschnaufpause vergönnt. Bereits am nächsten Wochenende nimmt die Handball-Bundesliga wieder ihren Betrieb auf.
Gruss burmtor