Microsoft ausgetrickst Windows ohne Grenzen
Microsoft ließ einige Nutzer-Ketten in Windows einbauen.
Microsoft nimmt seine Nutzer an vielen Stellen sehr an die Hand. Was die einen als freundliche Hilfe dankend annehmen, empfinden andere als Gängelung. Wenn Windows Daten protokolliert, über das Internet versendet und Dienste ungefragt startet, ist nicht immer klar, zu welchem Vorteil das geschieht. Holen Sie sich die Kontrolle über Ihr System zurück, entfernen Sie überflüssige Microsoft-Programme und dämmen Sie die Neugier Ihres Betriebs- systems. Wir zeigen Ihnen auf den folgenden Seiten, wo Windows zu weit geht und wie Sie sich von den Microsoft-Fesseln befreien.
Einige System-Komponenten wie der Windows-Messenger, der Windows Media Player oder der oft ungenutzte MSN-Explorer lassen sich zwar abschalten, aber nur teilweise von der Festplatte tilgen. Teilweise deshalb, weil einige Programme so tief im Betriebssystem verankert sind, dass man Sie nur mit erheblichem Aufwand entfernen könnte. Trotzdem lassen sich mit einigen Tricks mehr Komponenten entfernen als von Microsoft vorgesehen.
Hinweise, die niemand braucht
Nicht gefährlich, aber nervig: Ab und an erscheinen über der Taskleiste Sprech- blasen, die etwa die Windows Tour anbieten oder zeigen, dass auf Laufwerk C: nicht mehr genügend Speicherplatz vorhanden ist. Diesen lästigen Mitteilungen wird über eine kleine Veränderung in der Registrierungsdatei der Garaus gemacht. Und auch an anderer Stelle ist Windows mitteilsam: Wer mit der Maus eine knappe Sekunde über einem Desktopsymbol verharrt, dem zeigt Windows eine gelbe Infobox an. Diese störenden Infoboxen lassen sich mit einem kleinen Trick dauerhaft loswerden.
Make-up für Verknüpfungen
Wird eine neue Verknüpfung angelegt, beginnt der Name dieses praktischen Werkzeugs immer mit "Verknüpfung mit". Für den Anfang mag das sinnvoll sein, um Verknüpfungen von den eigentlichen Ziel-Dateien zu unterscheiden. Wer sein System kennt und viele Verknüpfungen benutzt, empfindet das aber bald als Platzverschwendung, die auch noch die Lesbarkeit erschwert. Ästheten werden sich vermutlich an dem unschönen Pfeil stören, der jedes Verknüpfungssymbol ziert. Mit ein paar Klicks befördern Sie auch den Pfeil ins elektronische Nirwana.
Löcher in den Bauch gefragt
Ab und an passiert es, dass selbst unter dem recht stabilen XP Programme abstürzen – bereits nervenaufreibend genug. Doch Windows treibt es auf die Spitze und fragt auch noch nach, ob ein Fehlerbericht an Microsoft gesendet werden soll. Eine Funktion, die bei einer Beta-Version – wie dem neuen Windows Vista – absolut Sinn macht, doch unter XP ist sie nur noch nervig. Mit einigen Klicks hat die Nachfragerei ein Ende.
Altenteil für den Suchhund
Windows macht es einem nicht immer einfach, stets schnell eine bestimmte Datei oder einen Ordner anzusteuern. Der praktische Windows-Explorer hat die unangenehme Eigenart, immer auf dem "Arbeitsplatz" zu starten. Doch über einen kleinen Eingriff ist es möglich, ihm einen anderen Startpunkt zuzuteilen - etwa die "Eigenen Dateien". Und wer partout nicht mehr weiß, wo eine bestimmte Datei abgeblieben ist, dem hilft die Windows-Suche. Das Werkzeug ist jedoch eher verwirrend ausgefallen. Besser ist es, den "Suchhund" aufs Altenteil zu schicken und die klassische Suche vergangener Windows-Zeiten zurückzuholen.
Tausend mal gefragt
Manchmal stellt sich Windows dumm – vor allem immer dann, wenn eine CD oder DVD eingelegt wird. Immer wieder fragt das System nach, was es denn nun mit diesem Datenträger anstellen soll. Den Inhalt wiedergeben, im Explorer öffnen oder einfach nur gar nichts? Wem Windows damit schon ein Loch in den Bauch gefragt hat, wird es sicher gern abstellen wollen. Aber die Funktion lässt sich auch so einstellen, dass daraus eine sinnvolle Hilfe wird.
Schneller brennen, besser zippen
An anderer Stelle zwängt Microsoft den Nutzer in ein starres Korsett. Gut gemeint, aber unzureichend und veraltet gelten viele dieser Bordfunktionen als störender Ballast. Zu den Abschaltkandidaten zählen die XP-eigene CD-Brenn-Software ebenso wie das interne Packprogramm. Mit letzterem lassen sich ZIP-Archive öffnen und anlegen – viel mehr aber auch nicht. Vollwertige Packer leisten wesentlich mehr, unterstützen höhere Kompressionsraten und erstellen selbst-extrahierende Archive. Eine gute Wahl ist zum Beispiel die Freeware 7Zip.
Notorischer Datensammler
Neben Lieferant für Werkzeuge, die nicht jedermanns Geschmack treffen, entpuppt sich Windows auch als notorischer Datensammler. Jeder Mausklick und Tastendruck wird notiert – zum Vorteil des Anwenders, sagt Microsoft. Die Kehrseite der Fürsorge: Neugierige Zeitgenossen könnten sich anhand der eindeutigen Spuren ein genaues Bild des Computernutzers verschaffen.
Big Brother Windows-Registry
In der Registrierungsdatenbank sammelt Windows haufenweise Informationen darüber, was der Anwender seit der Installation des Systems über das Startmenü und die Favoriten aufgerufen hat. Geöffnete und gespeicherte Dateien landen etwa im Registry-Schlüssel OpenSaveMRU, während alle jemals installierten Programme unter dem Schlüsselnamen ARPCache eine ständige Bleibe finden. Auch die letzten Suchabfragen, etwa nach einem Dateinamen, merkt sich Windows genau. Und so setzten Sie im eigenen System den Zensurstift an:
Sammelfreudige Arbeitsdateien
Dem nicht genug produziert jeder Lese- und Speichervorgang im laufenden Betrieb sehr viel Datenschrott. So deponieren etwa Anwendungen ihren Abfall bevorzugt im Temp-Ordner. Arbeitsdaten wie Passwörter und geöffnete Dokumente wandern dagegen in die Auslagerungsdatei, wo sie unter Umständen sehr, sehr lange liegen bleiben. Als wichtiger Bestandteil des Betriebssystems wird der Pagefile.sys-Datenbrocken normalerweise nicht gesäubert. Mit ein paar Klicks lässt sich Windows aber überreden, den virtuellen Staubbeutel nach jeder PC-Sitzung frei zu räumen – nach dieser Aufforderung zu mehr Gründlichkeit benötigt Windows allerdings auch etwas mehr Zeit zum Herunterfahren.
Gehirnwäsche für den IE
Auch der Internet Explorer merkt sich alle Eingaben, die der Benutzer beim Surfen eintippt. Ärgerlich ist dieses Verhalten meistens beim Aufrufen von Internetseiten über die Adressleiste. Besonders die eingetippten Webadressen werden Sie normalerweise durch das Leeren des Internet-Verlaufs nicht los, denn die stehen säuberlich aufgereiht in der Registry. Ebenfalls störend: die Autovervollständigung für Eingabefelder. Auch diese Marotte lässt sich dem Browser mit einem Eingriff in die Systemsteuerung rasch abgewöhnen.
Entsorgt, aber nicht gelöscht
Wer nach den Hinterlassenschaften einer älteren Windows-Sitzung sucht, wird meistens im Müllcontainer fündig. Was im Arbeitsalltag hilfsreich erscheint, entpuppt sich im privaten Bereich schnell als Spaßbremse. Denn das Betriebssystem kopiert Dateien in den Papierkorb, statt diese zu löschen. Erst mit einem Eingriff in die Systemsteuerung gewöhnen Sie dem Rechner diese eigenwillige Mülltrennung ab.
Verräterisches Startmenü
Wenn es um hochsensible Daten geht, ist auch die im Startmenü angezeigte "Liste der zuletzt verwendeten Dokumente" eher hinderlich als nützlich. Schließlich will nicht jeder ständig vor Augen haben, woran er gerade arbeitet. Die Sammlung geöffneter Dokumente und Programme lässt sich zwar unkompliziert aus dem Startmenü verbannen, dauerhaft aus dem elektronischen Gedächtnis streichen, lassen sich die Einträge jedoch nur über einen Eingriff in der Registrierungsdatei.
Geheimer Fahrtenschreiber – index.dat
Jeder Webbrowser speichert die aufgerufenen Seiten und Bilder auf der Festplatte. Windows protokolliert sogar doppelt. So verfügt der Internet Explorer nicht nur über einen Verlaufs-Ordner, sondern zusätzlich über einen Fahrtenschreiber: die index.dat. Hier steht, welche Internetseiten Sie mit dem Browser aufgerufen haben. Mit normalen Bordmitteln lassen sich die gespeicherten Informationen nicht entfernen. Erst mit einem Trick lässt sich die Kontrollfunktion täuschen und Sie können wieder bei Null beginnen.
Gruss burmtor