Muslime prüfen Klage gegen neue Polizeiaktion
Beamte observieren Freitagsgebet – Ibrahim: "Das soll nicht zur Regel werden"
Mit einem Großaufgebot hat die Polizei im Oktober das Freitagsgebet im Islamischen Zentrum am Berliner Ring überwacht. Jetzt sollen die Beamten ohne großes Aufsehen die Moschee observiert haben. Der Islamische Verein ist verärgert: "Das soll nicht zur Regel werden", sagt Mohamed Ibrahim.
Der Imam in der Moschee wird am Donnerstag, wenn er zurück in Wolfsburg ist, im Vorstand des Vereins die jüngste Polizeiaktion diskutieren. Nach unbestätigten Berichten sollen Zivilpolizisten vergangene Woche die Moschee während des Freitagsgebets überwacht haben – ohne sich zu erkennen zu geben. Gerüchten zufolge sollen Filmaufnahmen von den Moschee-Besuchern gemacht worden sein – aus dem Hinterhalt. "Es ist nicht angenehm, wenn man heimlich gefilmt wird", meint Ibrahim.
Frank Federau, Sprecher des Landeskriminalamtes, bestätigt: "Es hat am Freitag einen Polizeieinsatz in dem Bereich gegeben, den wir nicht weiter kommentieren." Ob dabei das Islamische Zentrum im Blickfeld der Ermittler lag, sagte er nicht. Fest steht aber, dass der Verfassungsschutz immer wieder Wolfsburger Muslime beobachtet – vor allem, seitdem einem 16-jährigen Deutsch-Tunesier vorgeworfen wird, er habe Bombenzünder aus der Türkei für Attentate nach Deutschland geschmuggelt.
Nach der großen Polizeikontrolle im Oktober haben der Islamische Verein und die Wolfsburger Polizei ein Gespräch geführt. "Wir schauen, ob wir jetzt wieder ein Gespräch führen müssen", sagt Ibrahim. Es werde auch geprüft, ob die Observation rechtmäßig war. "Wir beraten über rechtliche Schritte", kündigt er an. Eine Klage sei denkbar.
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die haben wohl doch was zu verbergen?