ZitatAlles anzeigenPrügelei nach der Brand-Katastrophe von Ludwigshafen
Feuerwehr unter Polizeischutz!
Es berichten M. HEYL, D. Rätzke, H. KAUTZ, S. KÖPF, R. ÖZTÜRK, R. KLOSTERMANN, J. WOLLBRETT und D. ROSSBACH
Ludwigshafen – Drei Tage nach dem Feuer-Drama von Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) mit neun Toten und 60 Verletzten kochen die Emotionen hoch!
Türkische Medien vermuten einen Nazi-Anschlag! Islamische Organisationen kritisieren deutsche Politiker scharf! Helfer bekommen Polizeischutz, ein Feuerwehrmann wurde sogar verprügelt!
ach den Tränen um die Opfer kommt jetzt die Wut!Der Feuerwehrmann (39) war nachts in einer Kneipe unterwegs. Es waren seine ersten freien Minuten seit der Alarmierung am Sonntag. Laut Polizeibericht erkannte ihn ein türkischstämmiger Gast (37) als Feuerwehrmann, „und machte ihm auch Vorhaltungen wegen des Feuerwehreinsatzes zum Brandfall“.
Danach stürmte er auf ihn los „und habe dem 39-Jährigen einen Schlag auf den Oberkörper versetzt, sodass dieser rücklings von seinem Stuhl an der Bar stürzte und sich so schwer verletzte, dass er in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden musste“. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Der Angriff auf den Feuerwehrmann – einer der Gründe, warum die Retter zu ihren Einsätzen jetzt unter Polizeischutz ausrücken!aut „Rheinpfalz“ wurden Hilfskräfte vor Ort angespuckt. Wut auf die Retter, weil die Feuerwehr angeblich zu spät ausgerückt sei – das hatten türkische Medien berichtet.Die Feuerwehr wies diese Vorwürfe energisch zurück. Die Helfer seien um 16.22 Uhr alarmiert worden und waren mit den ersten beiden Löschzügen um 16.24 Uhr vor Ort, eine große Drehleiter sei drei Minuten später eingetroffen.
Feuerwehrchef Peter Friedrich nahmen die Ereignisse derart mit, dass er gestern am Einsatzort in Tränen ausbrach! Polizeipräsident Wolfgang Fromm wütend: „Hier werden Retter zu Mördern gemacht.“
Gibt es Hinweise auf einen Anschlag?
Die Brandursache ist weiter unklar, für einen Anschlag gibt es keine Beweise. Mit Spürhunden suchten Ermittler gestern nach Resten von Brandbeschleunigern – ohne Ergebnis! Zwei türkische Mädchen, Bedriye (8) und Aylin (9), wollen vor dem Feuer einen Brandstifter im Hausflur gesehen haben.
Staatsanwalt Lothar Liebig erklärte: „Es ist weiter offen, ob Brandstiftung oder ein technischer Defekt Ursache für das Feuer gewesen war. Es bleibt abzuwarten, ob die Angaben der Kinder ausreichen, um ein Phantombild anzufertigen.“
Türkische Zeitungen unterstellen dennoch einen rechtsradikalen Anschlag. „Yeni Safak“ titelte: „Polizei ist hinter dunkelhaarigem Nazi her“ und behauptet: „Nazi-Kommission hat ihre Arbeit aufgenommen“. „Sabah“ und „Bugün“ schreiben groß auf Seite 1: „Nazi-Verdacht!“
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU) appellierte, fair zu berichten: „Wir setzen alles daran, dass es zu einer zügigen Aufklärung der Ursache des Brandes kommt.“ Auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sei tief betroffen.
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses Ruprecht Polenz (CDU) sagte BILD: „Es gebietet der Respekt vor den Opfern, die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen abzuwarten und Vorverurteilungen zu vermeiden. Ich verstehe zwar, dass die Tragödie von Ludwigshafen Erinnerungen an den Brandanschlag von Solingen wachruft. Aber es hilft niemanden, jetzt Öl ins Feuer zu gießen.“
Der Dachverband der Türkisch-Islamischen Union (Ditib) kritisierte den Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz Kurt Beck: „Brandstiftung auszuschließen, bevor die Ermittlungen beendet sind, ist eine völlig falsche Botschaft an die Öffentlichkeit.“
Der Bundesvorsitzende des Bundes der Kriminalbeamten, Klaus Jansen, kritisierte gegenüber BILD, dass an den Ermittlungen auch vier türkische Experten beteiligt sind: „Dass die Türken jetzt eigene Ermittler schicken, ist völlig unüblich. Wir haben eine Sonderkommission mit 50 qualifizierten Beamten vor Ort. Es war völlig berechtigt, dass sich die Türken seinerzeit eine Einmischung in den ‚Fall Marco‘ verbeten haben. Aber jetzt sollten sie sich auch bitte nicht in diesen Fall einmischen.“
Morgen wird der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Brandort erwartet. Die türkische Regierung hat zur Ruhe aufgerufen und vor voreiligen Schlüssen gewarnt.
das ist der dank an die Feuerwehr weil die ihr leben riskiert haben