Der australische Medienmogul Rupert Murdoch will sich offenbar nicht mit seiner 14,58-prozentigen Beteiligung am Bezahlsender Premiere zufriedengeben. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Donnerstagabend unter Berufung auf Branchenkreise meldet, habe der 76-Jährige seinen Anteil am Münchner Pay-TV-Betreiber auf 19,9 Prozent ausgebaut. Der Premiere-Aktienkurs legte am Nachmittag zwischenzeitlich um 4,5 Prozent auf gut 15 Euro zu. Eine offizielle Bestätigung seitens des Unternehmens steht zur Stunde noch aus.
Murdoch war Anfang Januar als Großaktionär bei Premiere eingestiegen (SAT+KABEL berichtete). Eine mit seinem globalen Medienkonzern News Corp. verbundene Tochter kaufte damals für 287 Millionen Euro das Anteilspaket vom Kabelnetzbetreiber Unitymedia. Mit dem Geschäft gelang Murdoch nach mehreren Anläufen der Wiedereinstieg in den deutschen Medienmarkt. Schon damals wurde spekuliert, dass der Medienmogul weiter aufstocken könnte.
[color="Red"]Unterdessen mehren sich in der Branche Anzeichen, wonach Premiere einen Umstieg auf das von Murdoch entwickelte Verschlüsselungssystem Videoguard anstrebt.[/color] Zuletzt hatte der Betreiber Sicherheitslücken bei dem derzeit eingesetzten Nagravision-Aladin des Schweizer Codierspezialisten Kudelski eingeräumt und einen vorzeitigen Wechsel auf ein anderes System nicht kategorisch ausgeschlossen (SAT+KABEL berichtete).
News Corp. ist mit seinen Filmproduktionen (20th Century Fox, "Simpsons"), Fernsehsendern (Fox), Magazinen, Zeitungen ("The Sun"), Buchverlagen und vielfältigen Beteiligungen als einer der weltweit größten Medienkonzerne. Zu den PayTV-Beteiligungen in Europa gehören 39 Prozent an BSkyB in Großbritannien sowie 100 Prozent an Sky Italia. Vor kurzem hatte das Unternehmen auch den Rivalen Dow Jones mit dem Flaggschiff "Wall Street Journal" geschluckt. An der Börse nahmen die Anleger die Nachricht erfreut auf: Die Premiere-Aktie führte am Montag die Gewinnerliste im MDAX an und legte um 22,9 Prozent auf 15,66 Euro zu.
[color="Black"]Qu.:satundkabel[/color]