Windows macht den Bildschirm schwarz
Vielen Nutzern von Windows Vista droht eine böse Überraschung. Noch diese Woche verschickt Microsoft einen Patch, der jede Umgehung des Kopierschutzes erkennen soll. Wer keine Original-Version verwendet wird dann mit Hinweisen und Verzögerungen genervt – bis eine legale Kopie installiert wird. Dabei wissen viele Anwender nicht einmal, dass auf ihrem Rechner eine Raubkopie läuft.
Die neue Strategie im Kampf gegen Raubkopien beginnt mit einem kleinen Patch, der per Windows Update automatisch installiert wird. Beim Start von Windows Vista taucht dann ein Warnfenster auf. Das System sei beschädigt und müsse repariert werden. Die Meldung verrät auch gleich den Übeltäter: Ein kleines Programm, das die "Aktivierung umgehe und die normale Funktion des Systems beeinträchtige." Gewiefte Raubkopierer wissen: Bei der problematischen Software handelt es sich um einen Crack, der eine illegale Kopie des Systems erst möglich macht. Weniger versierte Anwender können sich hingegen keinen Reim auf die vermeintliche Fehlermeldung machen.
Nervige Meldungen, schwarzer Desktop
Wer die Meldung ignoriert und das kommende erste Service Pack für Vista installiert, erlebt eine zweite Überraschung. Das heiß ersehnte Update installiert nicht nur wichtige Aktualisierungen, sondern schaltet die gefundenen Cracks kurzerhand ab. Fortan weiß das System, dass es eine Raubkopie ist. Im Anschluss versucht Vista, den Anwender zu Aktivierung oder Kauf einer legalen Version zu bewegen – und zwar mit allen Mitteln. Bei jedem Start des Rechners erscheint eine 15-sekündige Erinnerung an die fehlende Aktivierung. Danach färbt Vista den Desktop schwarz und nervt mit einer weiteren Erinnerung. Das wiederholt das System jede Stunde – wurde der Wallpaper geändert, schwärzt Vista ihn erneut. Erst die Installation und Aktivierung eines legalen Windows machen dem Spuk ein Ende.
Böse Überraschung für unschuldige Anwender
Ohne Produktaktivierung schaltet sich Windows Vista ab.
Die Aktivierung ist Microsofts zentrales Mittel gegen Raubkopierer. Dabei wird das installierte Windows zusammen mit den Hardware-Daten des Computers auf den Servern des Konzerns registriert. Soll dasselbe Windows auf einem weiteren Rechner installiert werden, erkennen das die automatisierten Wachhunde des Herstellers und die Aktivierung schlägt fehl. Deshalb funktionieren Raubkopien nur mit einem Crack, der die Aktivierung einfach abschaltet. Der normale Anwender merkt davon nichts: Es kursieren mittlerweile Raubkopien, die bereits mit dem Crack gekoppelt sind. Sie lassen sich wie eine legale Kopie installieren und verwenden.
Viele Anwender sind ahnungslos
Viele Anwender wissen deshalb nicht einmal, dass sie eine Raubkopie verwenden. Ihr System war vielleicht schon bei Kauf des Rechners installiert, oder der Computer-Profi ihres Vertrauens hat ihnen eine Kopie gegeben. Für sie kommt die neue Fehlermeldung also völlig überraschend. Genau diesen Computer-Nutzern hilft jedoch der zweite Teil von Microsofts Strategie. Denn vor dem Service Pack 1 wurde das System bei nicht erfolgter Aktivierung einfach abgeschaltet. In dem so genannten "Reduced Functionality Mode" konnte der Anwender mit seinem System nichts mehr anfangen. Nur noch die Aktivierung war per Browser möglich, sonst nichts.
Piraten-Opfer nicht unnötig bestrafen
Die neue Methode ist hingegen zwar nervig, lässt dem Anwender jedoch die Kontrolle über das System. Opfer von Piraten will Microsoft also nicht länger pauschal bestrafen. Geprellte Windows-Nutzer können ihren Rechner fast normal weiter verwenden, bis sie sich eine legale Vista-Kopie kaufen können. Damit kehrt der Konzern zurück zu den Kopierschutzmethoden von Windows XP. Auch dort hatte eine fehlgeschlagene Aktivierung statt zur Abschaltung des Systems nur zu harmlosen, aber nervigen Warnmeldungen geführt.
Quelle:http://computer.t-online.de/c/14/34/98/22/…c=12297836.html
Gruss burmtor