Seit Jahren dominiert Apple mit seiner Plattform iTunes den Markt der digitalen Musik. Laut einem Bericht von USAToday.com hat das Unternehmen nun starke Konkurrenz bekommen. Laut aktuellen Statistiken ist der Online-Einzelhändler Amazon nun auf dem zweiten Platz.
Amazon verkauft in seinem virtuellen Musikgeschäft ausschließlich Musiktitel ohne Kopierschutz. Offenbar kommt dies bei den Kunden so gut an, dass man innerhalb von sechs Monaten einen großen Kundenstamm aufbauen konnte. Apple kann weiterhin seinen iPod-Vorteil ausspielen: Das Gerät arbeitet optimal mit iTunes zusammen und beschert der Plattform dadurch zahlreiche Kunden.
Vor fast einem Jahr überraschte Apple-Boss Steve Jobs die Musikindustrie mit einer Ankündigung. Man konnte mit dem Major-Label EMI einen Vertrag aushandeln, der es erlaubt, die Musik der Plattenfirma auch ohne DRM zu verkaufen. Jobs ging davon aus, dass dies die Musikverkäufe deutlich ankurbeln würde und auch die anderen Labels nachziehen werden.
Doch dazu kam es nicht. Stattdessen konnte Amazon die Plattenfirmen Warner, Sony BMG und Universal für sich gewinnen und startete mit Amazon MP3 einen eigenen Shop, der inzwischen äußerst erfolgreich ist. Über 4,5 Millionen Songs werden im MP3-Format ohne Kopierschutz angeboten. Apple kann zwar einen Katalog mit über 6 Millionen Titeln vorweisen, davon liegen allerdings nur knapp 2 Millionen Songs ohne Kopierschutz vor.
Amazon hat also für frischen Wind in dieser Branche gesorgt, nachdem Apple für einige Experten schon zu einflussreich wurde. Ursprünglich bot Apple seine DRM-freien Songs für 1,29 US-Dollar an. Nachdem aber Amazon all seine MP3s für 99 Cent, teilweise sogar für 89 Cent an den Mann brachte, musste man auch bei iTunes die Preise senken.
Bereits im Januar kündigte Amazon an, dass man den MP3-Shop auch auf andere Länder ausdehnen will. Welche das sein werden und wann der Dienst genau starten soll, wurde bislang nicht mitgeteilt.