Atom-Zünder für Taiwan
China protestiert scharf
China hat scharf gegen die versehentliche Lieferung von Raketenteilen durch die USA an Taiwan protestiert. Der Sprecher des Außenministeriums, Qin Gang, teilte in Peking mit, Chinas Regierung habe ihre "starke Unzufriedenheit" zum Ausdruck gebracht. Die USA seien aufgefordert worden, eine eingehende Untersuchung einzuleiten und die chinesische Seite von den Ergebnissen zu unterrichten. China fordere die USA erneut auf, sich an frühere Abmachungen zu halten und von Waffenlieferungen an Taiwan abzusehen, um den Frieden in der Meerenge von Taiwan und eine gesunde Entwicklung der Beziehungen mit China zu wahren, sagte der Sprecher.
Das US-Militär hatte am Vortag eingeräumt, versehentlich Bauteile für Interkontinental-Raketen nach Taiwan geliefert zu haben. Statt wie von Taiwan gewünscht Batterien für Hubschrauber zu schicken, habe das US-Verteidigungsministerium 2006 Zünder für die Gefechtsköpfe von Interkontinentalraketen auf den Weg gebracht, sagte der Staatssekretär für die US-Luftwaffe, Michael Wynne, in Washington. Inzwischen seien die Teile wieder zurück in den USA. Vertreter des Ministeriums hatten betont, es sei kein Atommaterial verschickt worden.
Erst vor wenigen Monaten hatte das US-Verteidigungsministerium über einen aufsehenerregenden Fall berichtet. Dabei war ein Kampfflugzeug versehentlich mit Atomsprengköpfen an Bord über US-Gebiet geflogen. Zwischen der Volksrepublik China und Taiwan herrschen seit Jahrzehnten Spannungen. Peking sieht die Inselrepublik als eine abtrünnige Provinz an.
Quelle: http://www.n-tv.de/938661.html