Fackellauf durch Paris abgebrochen
Polizisten nehmen während des Fackellaufs in Paris einen Pro-Tibet-Aktivisten fest
Triumph für die China-Kritiker: Der Fackellauf mit dem Olympischen Feuer in Paris ist abgebrochen worden. Die Flamme wurde nach Polizeiangaben am Montagnachmittag von der Nationalversammlung mit dem Bus zum Ziel des Staffellaufes gebracht, einem Stadion im Südosten der Stadt. Die ursprünglich geplanten Stationen dazwischen seien übersprungen worden.
Route kurzfristig geändert
Die chinesische Botschaft in Paris hatte kurz zuvor beschlossen, die Route des Fackelzuges zu ändern und eine halbstündige Veranstaltung am Rathaus ausfallen zu lassen, nachdem mehrere Stadträte die tibetische Flagge an der Rathausfassade aufgehängt hatten. Die grünen Stadträte hängten außerdem ein schwarzes Banner der Organisation Reporter ohne Grenzen auf, das die Olympischen Ringe in Form von Handschellen zeigte.
Olympische Flamme kurzzeitig erloschen
Bereits kurz nach Beginn des Fackellaufs war die Olympische Flamme kurzzeitig erloschen. Die Ursache sei ein "technisches Problem" gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Zu Beginn des Fackellaufs hatte es Proteste pro-tibetischer Demonstranten gegeben. Der Fackelträger war gegen Mittag auf der ersten Etage des Eiffelturms gestartet und kurz danach unter Polizeischutz in einen Bus gestiegen.
"Olympische Laterne" im Begleitfahrzeug
Nach Angaben des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gibt es ein Begleitfahrzeug, in dem eine sogenannte Laterne transportiert wird. Diese "Laterne" ist ein geschützter Behälter, in dem das eigentliche Olympische Feuer gehalten wird. Wenn die Fackel durch Wettereinflüsse, technische Pannen oder durch Angriffe auf die Läufer erlischt, kann sie im Begleitfahrzeug erneut entzündet werden.
Massives Aufgebot an Sicherheitskräften
Zum Schutz des Olympischen Feuers hatten hunderte Polizisten und Feuerwehrleute einen Sicherheitsabstand rund um die Flamme gebildet, als sich der Zug heute Mittag in Bewegung gesetzt hatte. Am Fuß des Eiffelturms skandierte eine Gruppe europäischer und tibetischer Demonstranten "Freiheit für Tibet". Auf dem gegenüberliegenden Platz Trocadéro hatten sich mehrere Tausend Menschen versammelt, die gegen die chinesische Tibet-Politik protestierten. Ursprünglich sollten 80 französische Sportler die Flamme zu Fuß durch die Stadt tragen.
Proteste auch in London
Bereits beim Fackelzug am Sonntag in London hatten Menschenrechtsaktivisten mehrfach versucht, den Läufern die Flamme zu entreißen und sie zu löschen. Der Protest richtet sich gegen das gewaltsame Vorgehen der kommunistischen Führung Chinas in Tibet. Nach Angaben von Exil-Tibetern starben dutzende Menschen, als die chinesische Führung unlängst Proteste niederschlagen ließ.
Fackellauf durch fünf Kontinente
Die Olympische Flamme wurde vor zwei Wochen in Griechenland entzündet und wird bis zum Beginn der Sommerspiele in Peking am 8. August durch fünf Kontinente getragen. Von Paris aus wird sie in die Vereinigten Staaten gebracht.
Gruss burmtor