Mosley kündigt seinen Amtsverzicht für 2009 an
Will 2009 als FIA-Präsident aufhören: Max Mosley
Der wegen des Sex-Skandals in der Kritik stehende Max Mosley hat seinen Rücktritt nach 16 Jahren als Präsident des Automobil-Weltverbandes FIA angekündigt - allerdings erst für 2009. In einem Interview mit dem "Sunday Telegraph" sagte der 68-Jährige, er habe nie vorgehabt, über das reguläre Ende seiner Amtszeit 2009 hinaus den Posten zu bekleiden. Für den 3. Juni ist eine außerordentliche Generalversammlung der FIA in Paris angesetzt, bei der Mosley die Vertrauensfrage stellen wird.
Rücktrittsankündigung 2004 nicht wahrgemacht
"Es war immer meine Absicht, nicht über das Jahr 2009 hinaus weiter zu machen. Ich habe dies aber bisher für mich behalten, da ich von Tony Blair gelernt habe. Denn ab dem Tag, an dem du sagst, dass du aufhörst, verlierst du an Einfluss. Normalerweise hätte ich meine Entscheidung erst in einem Jahr bekannt gegeben", sagte Mosley. Trotz dieser Aussage muss bezweifelt werden, ob der FIA-Präsident seine Ankündigung ernst meint oder nur Zeit gewinnen will. Denn der Jurist hatte schon vor seiner letzten Wiederwahl 2004 zunächst erklärt, er wolle nicht wieder kandidieren, bevor er dann einen Rückzieher machte und im Amt bestätigt wurde.
Mosley will um sein Amt kämpfen
Mosley bekräftigte, sein Amt bis zum regulären Ende im kommenden Jahr ausüben zu wollen. Bei einem für ihn negativen Ergebnis werde er aber die Konsequenzen ziehen. "Wenn sie wünschen, dass ich weitermache, werde ich das tun. Wenn nicht, höre ich auf", sagte Mosley. Er habe nach der Veröffentlichung eines Sex-Videos, das ihn mit fünf Prostituierten zeigt, auch viel Zuspruch erhalten. "Für jeden Brief, in dem ein Präsident sagte, ich sollte zurücktreten, hatte ich etwa sieben, die sagten, ich müsste auf jeden Fall bleiben", erklärte Mosley.
Sex-Praktiken seien Privatsache
Seine sexuellen Vorlieben, die in dem von der britischen Boulevardzeitung "News of the World" gezeigten Video, seien Privatsache und hätten keinen Einfluss auf sein Amt. Wenn solche Praktiken einvernehmlich und privat zwischen Erwachsenen durchgeführt würden und niemand dabei verletzt oder beschädigt würde, sollte sich niemand darüber Gedanken machen, sagte Mosley, der gerichtlich gegen die Zeitung vorgeht.
Mosley: Keine Nazi-Orgie
Der FIA-Präsident wehrte sich erneut gegen die Nazi-Vorwürfe im Zusammenhang mit der Sex-Affäre. "Es ist unglaublich, weil die ganze Sache ist an dem Punkt aufgehängt worden, das sei eine Art Nazi-Orgie gewesen. Dieser Aspekt ist absolut falsch. Das war eine absichtliche, kaltherzige wohl berechnete Lüge, für die es absolut keine Anhaltspunkte gibt. Als sie die Story veröffentlichten, hatten sie nichts um das zu beweisen", sagte Mosley.
Gruss burmtor