Israels Gastfreundschaft endet bei Max Mosley
Max Mosley in der Wüste Jordaniens.
Wenige Stunden nachdem der israelische Sportminister Galeb Majadle den wegen einer Sex-Videoaffäre stark in die Kritik geratene FIA-Präsident Max Mosley nach einem Treffen am Rande der Jordanien-Rallye offiziell nach Israel eingeladen hatte, machte der Regierungsvertreter einen hoch offiziellen und nachdrücklichen Rückzieher. "Der Minister, dem der Skandal um Mosleys Namen nicht bewusst war, möchte klarstellen, dass die Einladung nicht an die Person Max Mosley gerichtet war, sondern an den Repräsentanten der FIA als einer weltweiten Organisation", teilte das Ministerium in einer offiziellen schriftlichen Erklärung mit: "Als der Minister über den Skandal in Kenntnis gesetzt wurde, bat er darum, jegliche offizielle Einladung an Mosley sofort zurückzuziehen, bis er sich zu Hause in Israel näher mit dem Thema befassen kann."
In Monaco will sich Mosley wieder zeigen
Mosley will den Großen Preis von Monaco besuchen. Anderthalb Wochen vor der Vertrauensfrage über sein Verbleib im Amt wird es Mosleys erster Auftritt bei einem Formel-1- Rennen nach Bekanntwerden der Affäre um sexuelle Rollenspiele mit angeblichen Nazi-Bezügen sein. Ein Sprecher des Internationalen Automobilverbandes FIA bestätigte die Absicht des in Monte Carlo auch wohnhaften Mosleys und damit zugleich einen Bericht der Internetseite "autosport.com". "Ich werde zum Monaco-Grand Prix gehen. Ich lebe dort", wurde Mosley zitiert, der sich am Donnerstag bei der Eröffnung der Jordanien-Rallye erstmals nach Auftauchen des Videos am 30. März öffentlich gezeigt hatte.
In Spanien nicht dabei
Zum Großen Preis der Formel 1 in Spanien, der an diesem Wochenende in Barcelona über die Bühne geht, habe er nie vorgehabt hinzufahren, sagte Mosley laut "autosport.com". Dass er in Jordanien sei, liege an der politischen Bedeutung dieser Veranstaltung. In dem Land wird zum ersten Mal ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft ausgetragen. Mosleys Besuch soll unterschiedliche Reaktionen ausgelöst haben. Der 67-jährige Brite selbst wies jedoch Berichte zurück, wonach der König von Jordanien es vermieden habe, ihn zu treffen. "Es war nie vorgesehen, dass ich ihn treffe", wurde Mosley zitiert. Er sei vom jordanischen Prinz eingeladen worden, erklärte der FIA-Chef.
Vertrauensfrage am 3. Juni
Mosley geriet wegen eines Sex-Videos, dass die britische Boulevardzeitung "News of the World" veröffentlicht hatte, in die Kritik. Neben einigen Nationalverbänden, darunter der deutsche ADAC, stellten auch Formel-1-Hersteller und ehemalige Piloten die Zukunft Mosleys als Spitzenfunktionär der FIA mehr oder weniger deutlich infrage. Der Brite, der jegliche Nazi-Bezüge bei den Handlungen mit fünf Prostituierten vehement von sich weist, soll nun am 3. Juni in Paris die Vertrauensfrage stellen. Sollte die Mehrheit der FIA- Mitglieder gegen ihn stimmen, wolle er zurücktreten, hatte er jüngst in einem Zeitungsinterview angekündigt. Spätestens mit dem Ende seiner Amtszeit im Herbst 2009 plane er seinen Rückzug.
Gruss burmtor