Ferrari feiert Doppelsieg, Kovalainen crasht schwer
Das rote Erfolgs-Duo: Kimi Räikkönen (vorn) und Felipe Massa
Das vierte Rennen der laufenden Saison war nicht spannend, aber durchaus spektakulär - und für Ferrari einmal mehr die Bühne zur Demonstration von absoluter Überlegenheit. Kimi Räikkönen und Felipe Massa fuhren auf dem Circuit de Catalunya einen von Beginn an ungefährdeten Doppel-Sieg ein, während Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes den noch freien Platz auf dem Podium einnahm. Dessen Teamkollege Heikki Kovalainen hatte Glück bei einem schweren Crash, der Nick Heidfeld eine Top-Platzierung kostete.
Zwei Deutsche in der ersten Runde raus
Der Große Preis von Spanien ist bekannt für Aufsehen erregende Starts. Hier sahen die Fans der Formel 1 schon viele Crashs in den ersten Kurven - und auch an diesem Sonntag sollte es wieder so sein. Kurz nach dem Start setzte Adrian Sutil (Force India) zu einem Überholmanöver an, geriet dabei allerdings auf die Randsteine und drehte sich quer über die Piste. Sebastian Vettel (Scuderia Toro Rosso) konnte dem Boliden nicht ausweichen und crashte in Sutils Dienstwagen: das Aus für die beiden deutschen Piloten.
Massa kassiert Alonso beim Start
Unterdessen zeigte das Ferrari-Duo, dass die in den Trainingssessions und dem Qualifying gezeigte Performance alles andere als bloße Show war. Während Räikkönen den gut gestarteten Alonso locker in Schach hielt, zog Massa noch vor der ersten Kurve am Spanier vorbei. Der Crash von Sutil und Vettel sorgte für eine Safety-Car-Phase, nach deren Ende sich die beiden Ferrari auf den Weg zum Doppel-Sieg machten.
Keine Überholmanöver auf der Strecke
Schon nach zehn gefahrenen Runden wurde der Renntrend deutlich: Die Teams versuchten, über die Tankstrategie an möglichst viele Punkte zu gelangen. Denn auf der Strecke passierte wenig bis gar nichts. Die Fahrer an der Spitze fuhren in gleichmäßigen Abständen hintereinander her, Angriffe gab es für die Zuschauer nicht zu sehen. Selbst Vizeweltmeister Hamilton hatte dem vor ihm fahrenden Alonso nichts entgegenzusetzen. Der Brite setzte darauf, dass Alonso deutlich eher zum Tanken abbiegen würde.
Räikkönen hat alles fest im Griff
Und genauso kam es dann auch. In der 16. Runde wurde Alonso in die Box gerufen - und der Spanier stand lange, der Renault wurde randvoll betankt. Bei Ferrari kam zunächst Massa zum Boxenstopp, was seine Leistung im Vergleich zum Teamkollegen deutlich schmälerte. Denn der Brasilianer war im Qualifying langsamer und konnte auch im Rennen den Speed von Räikkönen nicht mitgehen. Der Iceman hatte also alles im Griff, als er eine Runde später zu seinem Stopp an die Box kam.
Schwerer Crash von Kovalainen
In der 23. Runde - Hamilton hatte gerade seinen ersten Stopp absolviert - musste das Safety Car zum zweiten Mal auf die Strecke. Denn Kovalainen war nach einem Felgenbruch des linken Vorderrades von der Piste abgekommen und ungebremst frontal in einen Reifenstapel eingeschlagen. Der Silberpfeil steckte fest, das Ärzte-Team wurde sofort zur Unfall-Stelle gerufen. Erst Minuten später konnte der Finne geborgen und auf einer Trage zum Hubschrauber gebracht werden. Kovalainen hob die Hand und zeigte an, es gehe ihm gut.
Heidfeld muss Strafe absitzen
Tief enttäuscht: Fernando Alonso nach seinem Ausfall
Der Crash von Kovalainen war so etwas wie der Todesstoß für Nick Heidfeld. Der BMW-Pilot lag auf Position sechs, als der Silberpfeil von der Strecke flog. Das Herausfahren des Safety Cars brachte Heidfelds Strategie komplett durcheinander, denn der Deutsche musste dringen an die Box. Doch die Boxengasse war geschlossen, und so handelte sich Heidfeld eine Zehn-Sekunden-Strafe ein, als er doch zum Nachtanken abbog. Unterdessen fiel Alonso aus, Rauch stieg aus seinem Renault auf. Der Spanier war tief enttäuscht, immerhin schien der Renault einen großen Schritt nach vorn zu machen.
Räikkönen und Massa fehlerfrei
Ein ähnliches Schicksal ereilte wenig später Nico Rosberg. Auch dessen Williams-Bolide löste sich in Rauch auf. An der Spitze tat sich derweil nichts mehr. Räikkönen hatte das Geschehen nach wie vor im Griff, Hamilton kam nicht in Schlagdistanz zu Massa. Ein dickes Lob hatte sich aber Robert Kubica verdient, der trotz aller Unruhen im Rennen einen kühlen Kopf und Platz vier bewahrte. Heidfeld wurde am Ende nur Neunter, während Timo Glock das Rennen auf Rang elf beendete.
Gruss burmtor