Adobe führt Container-Format ein
Adobe hat mit Acrobat 9 eine neue Version seiner PDF-Software vorgestellt, die Flash und eingebettete Videos unterstützt. Die neue Version bietet zudem einige Gruppenfunktionen, mit denen die Kollegen gemeinsam durch PDFs navigieren können. Der dazu erforderliche Onlinedienst Acrobat.com mit Konferenz- und Bearbeitungswerkzeugen soll Dreh- und Angelpunkt von Adobes neuer Internetstrategie werden.
Um die Idee des universellen Container-Formats weiter voranzutreiben, hat Adobe das Konzept "PDF Portfolio" vorgestellt. Damit können unterschiedliche Mediendaten wie Video, Audio und sogar 3D-Objekte in eine einzelne komprimierte PDF-Datei gequetscht werden. Derzeit werden nur Flash- und H.264-Videos unterstützt. Zur Anzeige wird nur der kostenlose Adobe PDF Viewer 9 verwendet, den Adobe ebenfalls vorstellte.
Die Medienorganisation innerhalb der PDF-Portfolios wird mit Hilfe vorgefertigter Layout-Schablonen für unterschiedliche Anwendungszwecke vorgenommen. Portfolios definieren nicht nur die Navigation und Struktur des Dokuments, sondern betten auch Logos und andere wiederkehrenden Elemente ein, die für den Markenauftritt wichtig sind. Adobes Vision sind PDF-Dateien mit 3D-, Video- und Tonelementen, die am besten mit den Creative-Suite-Programmen aus eigenem Hause erstellt wurden.
Acrobat 9 kommuniziert über Adobes Onlinedienst Acrobat.com mit anderen Nutzern. Der Dienst ist noch in der Erprobungsphase und erlaubt zum Beispiel, mit anderen Nutzern zusammen gemeinsam Dokumente zu lesen. Dazu wird das Durchblättern der PDF-Dateien über den Adobe Reader synchronisiert. Der Dienst ist natürlich auch zum Speichern von PDFs und den gemeinsamen, aber asynchronen Zugriff gedacht und enthält Konferenz- und Desktop-Sharing-Anwendungen samt Video- und Audio-Übertragung. Mit Adobe Buzzword bietet Adobe im Rahmen von Acrobat.com einen Texteditor für den Browser an, mit dem Dokumente gemeinsam bearbeitet und anschließend in hoher Qualität ausgedruckt werden können.
Weitere Neuerungen sind dynamische Landkarten, eine 256 Bit starke Verschlüsselung und eine verbesserte Formularerstellung. Die Softwarefamilie Acrobat 9 besteht aus den Versionen Standard, Pro und Pro Extended. In letzterem Programmpaket ist mit Adobe Presenter eine Software enthalten, die Powerpoint-Dateien in PDF-Präsentationen umwandelt. Auch eine Videokonvertierlösung wurde in die Pro-Extended-Version integriert. Eine genaue Übersicht über die einzelnen Unterschiede zwischen den Acrobat-Versionen hat Adobe online veröffentlicht.
Acrobat 9 soll im Juli 2008 für MacOS X und Windows erscheinen. Die teuerste Version kostet 975 Euro und ihr Update 320 Euro. Die Pro-Variante ist mit 665 Euro (Update 225 Euro) deutlich günstiger. Die Standardvariante schlägt mit 415 Euro zu Buche, ihr Update mit 137 Euro.
Im Rahmen des Updates hat Adobe außerdem eine neue Suite zusammengestellt. Die "Creative Suite 3.3 Design Premium" umfasst Adobe InDesign CS3, Adobe Photoshop CS3 Extended, Adobe Illustrator CS3, Adobe Flash CS3 Professional, Adobe Dreamweaver CS3, den neuen Adobe Acrobat 9 Pro, Adobe Adobe Bridge CS3, Adobe Version Cue CS3, Adobe Device Central CS3 und jetzt auch Adobe Fireworks CS3. Die Vollversion liegt bei 2.617 Euro, das Update ist für 225 Euro zu haben.