In der Formel 1 spitzt sich das Duell zwischen Mercedes und BMW zu, beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans ist Audi ein Dauerbrenner - die deutschen Automobilhersteller geben im Motorsport derzeit den Ton an. Nach dem fünften Le-Mans-Triumph in Folge wurden auch die Gerüchte um einen Formel-1-Einstieg von Audi wieder in Gang gebracht. Die Ingolstädter halten aber an ihrem Motorsportprogramm fest und erteilten den Spekulationen eine Absage.
Bei keiner anderen Rennveranstaltung könne ein Hersteller so viel für die Serienproduktion lernen wie in Le Mans, sagte der Audi-Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler dem sid. Das moderne Reglement gebe Audi die Möglichkeit, Vorsprung durch Technik zu beweisen. Und daran soll sich in naher Zukunft nichts ändern. Stadler: "Die Formel 1 ist nach wie vor kein Thema für uns."
Der Audi-Boss erlebte den Le-Mans-Sieg live vor Ort mit und war begeistert. "Für Audi war es gewiss der schwerste, aber zugleich auch wichtigste Sieg in der zehnjährigen Historie des Unternehmens in Le Mans. Nie zuvor musste die gesamte Mannschaft so hart für diesen Erfolg arbeiten", sagte Stadler.
Audi war ebenso wie Rivale Peugeot mit drei Diesel-Sportwagen am Start. Für das Abenteuer Le Mans investierten die beiden Werke jeweils geschätzte 200 Millionen Euro. Ein enorme Summe, mit der sich durchaus auch ein Formel-1-Engagement finanzieren ließe. Das kommt für Stadler aber nicht in Frage: "Wir haben uns im Vorstand auf Motorsport mit Sportwagen und Prototypen verständigt."
Für Stadler sind die Themen von Le Mans die Themen des Alltags, die Serienproduktion lerne und profitierte letztlich vom Einsatz beim wichtigsten Langstreckenrennen der Welt. Zuverlässigkeit, Effizienz, Verringerung des CO2-Ausstoßes, alternative und erneuerbare Energien, das sind laut Stadler die Aufgaben der Zukunft, denen sich Audi verstärkt stellen wolle: "Wir begrüßen das, denn es kommt unserer Philosophie entgegen."
Feiern steht im Vordergrund
Es wird in den kommenden Wochen und Monaten keine Hektik in Ingolstadt geben, da Audi an dem eingeschlagenen Kurs festhalten wolle, so Stadler. Zunächst werde aber der Le-Mans-Sieg ausgiebig gefeiert, denn das habe das Team um Sportchef Wolfgang Ullrich verdient, meinte der Vorstandsvorsitzende.
In zwei Wochen steht dann das "Heimspiel" in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) auf dem Nürnberger Norisring an (29. Juni). Stadler: "Auch in der DTM wollen wir am Ende ganz vorn sein." Nach vier Saisonrennen führt Audi-Pilot Timo Scheider (Braubach) die Gesamtwertung vor dem Mercedes-Rivalen Paul di Resta (England) an. Und was kommt 2009? Stadler: "Das endgültige Sportprogramm wird bei Audi traditionell im Herbst entschieden und anschließend zeitnah kommuniziert."
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