Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat ihren Ton gegenüber den großen Elektronikherstellern deutlich verschärft. Die Aktivisten bewerten die Maßnahmen der großen Unternehmen zum Umweltschutz seit gut zwei Jahren in regelmäßigen Abständen nach bestimmten Gesichtspunkten.
Nach der Auswertung veröffentlicht Greenpeace ein Ranking, das den aktuellen Stand wiedergibt. Angesichts neuer "zunehmender Anzeichen für klimatische Veränderungen" hat man die Bewertungskriterien für den "Guide to Greener Electronics" nun drastisch angezogen, so dass die gelisteten Unternehmen nun noch tiefer ins Negative rutschen.
Unter anderem wurde die Liste der gefährlichen Chemikalien, die die Hersteller aus ihren Produkten verbannen müssen, um ein gutes Ranking zu erreichen, erweitert. Sony und dessen Handy-Tochter Sony Ericsson konnten sich mit jeweils 5,1 von 10 Punkten an die Spitze des Feldes setzen. Der Handyhersteller Nokia wäre eigentlich mit 5,8 Punkten auf Platz 1 gelandet, wurde aber wegen angeblicher Mängel bei der Rücknahme von Altgeräten und der Recyclingpolitik mit einem Punktabzug bestraft.
Microsoft und Nintendo bilden nun die Schlußlichter. Der Softwarekonzern und Konsolenhersteller Microsoft muss sich wegen Mängeln in allen Bereichen kritisieren lassen. So hapert es laut Greenpeace sowohl beim Recycling, als auch bei der Energieeffizienz der Hardware-Produkte von Microsoft. Außerdem enthalten alle Geräte der Redmonder gefährliche Stoffe, so die Umweltschützer.
Nintendo landete beinahe traditionell am Ende der Skala. Zwar mache der Konsolenspezialist Fortschritte beim Verzicht auf die Verwendung von PVC in Verpackungen, es gibt aber keine Zeitpläne für den Verzicht auf PVC und anderen gefährlichen Stoffen bei den tatsächlichen Produkten.
Weitere Informationen: Greepeace: Guide to Greener Electronics