Die Softwarehersteller kämpfen derzeit noch damit, ihre Programme für die effektive Ausnutzung der Ressourcen von aktuellen Mehrkern-Prozessoren mit 2 oder mehr Cores aufzubereiten. Geht es jedoch nach Intel, müssten sie eigentlich schon viel weiter denken.
Der größte Halbleiterhersteller der Welt bietet derzeit bereits Quad-Core-CPUs an, gegen Ende des Jahres sollen mit "Nehalem" auch schon die ersten 8-Kern-Chips in PCs Einzug halten. Doch Intel ist eigentlich schon ein ganzes Stück weiter und arbeitet an Prozessoren mit einer um ein Vielfaches höheren Zahl von Rechenkernen.
Anwar Ghuloum, Principal Engineer bei Intels Forschungsabteilung für Mikroprozessoren, forderte daher nun, dass die Softwarehersteller schon jetzt anfangen müssten, die Verwendung von Dutzenden, Hunderten oder gar Tausenden Cores zu berücksichtigen. Er gab allerdings zu, dass es oft schwer zu vermitteln sei, wie man die dadurch erreichbare Leistung anzapfen kann.
Die Entwickler würden manchmal nur den minimal nötigen Arbeitsaufwand betreiben, um ihre Software für die effektive Ausnutzung von Dual- oder Quad-Core-CPUs fit zu machen. Dies sei jedoch ein veralteter Ansatz, der schon seit Jahren nicht mehr aktuell sei, so seine verhaltene Kritik. Heute dagegen müsse man für eine Vielzahl von Kernen planen.
Dies könne auch bedeuten, dass die Entwickler alle ihre bisherigen Prinzipien über Bord werfen und tiefgreifende Änderungen an der Code-Basis vornehmen müssen. Letztlich würden dann auch die Softwareanbieter erkennen, dass man für so viele Kerne wie nur möglich programmieren müsse, auch wenn deren Zahl das aktuell verfügbare übersteigt.