Die britische Musikindustrie hat im letzten Monat rund 800 Warnbriefe an mutmaßliche Filesharer verschickt. Dazu arbeitete man mit dem Internet-Provider Virgin Media zusammen. Die Empfänger wurden gewarnt, Musik in Tauschbörsen anzubieten bzw. herunterzuladen.
Die Aktion ist Teil einer zehnwöchigen Kampagne, mit der man die Internetnutzer aufklären möchte. In den kommenden Wochen sollen noch tausende weitere Briefe verschickt werden. Auf dem Umschlag findet man ein rotes Feld, in dem mit weißer Schrift darauf hingewiesen wird, dass der Inhalt wichtig sei.
Zudem wird davor gewarnt, dass man eine Unterbrechung der Internetverbindung hinnehmen muss, falls der Brief ungeöffnet weggelegt wird. Dabei soll es sich allerdings um einen Fehler handeln, erklärte Virgin Media. Im Rahmen der Kampagne gibt es keine Möglichkeit, die Filesharer rechtlich zu verfolgen.
Die Musikindustrie ermittelt die IP-Adressen selbst und hofft, dass auch andere Provider an der Kampagne teilnehmen. Man verfolgt eine so genannte "Three Strikes Policy" - ignoriert man die ersten beiden Warnschreiben, wird beim dritten Mal der Internetzugang unterbrochen.
Man geht davon aus, dass sich die Mehrzahl der Anbieter an dieser Aktion beteiligen wird, da der Druck seitens der Regierung hoch ist. Sollten die Musikindustrie und die Provider das Problem nicht selbst lösen, will sich die Regierung einschalten. Carphone Warehouse dagegen weigert sich bisher, mit der Musikindustrie zusammenzuarbeiten.