Wie bescheuert muss man eigentlich sein?
Hallo, liebe Leser,
immer, wenn man gerade glaubt, die Untiefen der Blödheit bei einigen Mitmenschen ergründet zu haben, stellt man fest, dass es immer noch ein Niveau gibt, das einige Zeitgenossen bequem unterlaufen können.
So bin ich gerade auf eine Meldung gestoßen, nach der trickreiche Spammer eine neue Methode ausgetüftelt haben, um das Sicherheitssystem der so genannten Captchas auszutricksen.
Bei einem Captcha (Completely Automated Public Turing Test to Tell Computers and Humans Apart) handelt es sich um ein Bild, das krumme und schiefe Ziffern- und Buchstabenkombinationen zeigt, die ein Anwender lesen und eintippen muss, um beispielsweise E-Mail-Systeme nutzen zu können oder Webseiten- oder Forenmitteilungen versenden zu können.
Solche „Suchbilder“ sollen sicherstellen, dass tatsächlich ein Mensch vor dem Rechner sitzt und nicht etwa irgendein Automatismus versucht, Codes einzugeben. Das System gilt als relativ sicher, wurde in der Vergangenheit aber schon einige Male ausgetrickst.
Nun ist der neueste Dreh, um an Captcha-Lösungen zu kommen, die Lust vieler Menschen auf nackte Haut einzuspannen. Ahnungslosen Anwendern, deren Hirntätigkeit vornehmlich in der unteren Körperhälfte angesiedelt ist, wird versprochen, entsprechende Pornobilder ansehen zu können, wenn sie Captcha-Rätsel lösen. Jedesmal, wenn ein solcherart herausgeforderter Mensch ein Bild anklickt, muss er zunächst ein Captcha lösen, mit dem er sich unweigerlich zum Erfüllungsgehilfen der Kriminellen macht. Das Captcha stammt dabei jeweils von einer Seite eines Mail-Anbieters und wird zum Anlegen eines Kontos genutzt.
Auf diese Art wollen Spammer Mail-Konten bei Google, Yahoo oder Hotmail registrieren, um ungestört ihren Müll versenden zu können. Das der Trick funktioniert, belegen Zahlen: Bei allen drei Mailanbietern soll sich, so ein kanadisches Sicherheitsunternehmen, in einem Zeitraum von nur drei Wochen im Juni die Spam-Anzahl nahezu verdoppelt haben.
Da fragt man sich doch wirklich, ob einige Mitmenschen wirklich nicht weiter als bis zur Tischkante denken können.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit unserem heutigen Newsletter.
Mit erschüttertem Gruß
Torsten Kieslich
Ouelle:
Computerwissen Daily