WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton ist für den Hattrick gerüstet. Nach seinen beiden Formel-1-Siegen in Silverstone und Hockenheim war der McLaren-Mercedes-Pilot auch im ersten freien Training zum Großen Preis von Ungarn der Schnellste und nahm mit dem neuen Geweih im BMW-Stil auf der Silberpfeil-Nase die Konkurrenz auf die Hörner.
In 1:20,554 Minuten war der Brite rund zwei Zehntel schneller als Nelson Piquet junior (Brasilien) im Renault und sein finnischer Teamkollege Heikki Kovalainen, der erst am Donnerstag als Silberpfeil-Stammpilot für 2009 bestätigt worden war.
Vize-Weltmeister Hamilton, mit 58 Punkten auch Spitzenreiter der Gesamtwertung, könnte am Sonntag (14.00 Uhr/live bei Premiere und RTL) als erster Fahrer seit Michael Schumacher drei Formel-1-Rennen in Folge gewinnen. Der Rekordweltmeister aus Kerpen hatte das im Sommer 2006 in Indianapolis, Magny-Cours und Hockenheim geschafft.
Ferrari-Comeback lässt noch auf sich warten
"Der Auftakt war gut und die Basis, die wir am ersten Tag gefunden haben, passt", meinte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der auch gesehen hatte, dass Konkurrent Ferrari noch nicht das angekündigte Comeback gefeiert hat. Felipe Massa (Brasilien) und Titelverteidiger Kimi Räikkönen (Finnland), die mit 54 und 51 Punkten Hamilton im Nacken sitzen, landeten in der Tageswertung noch hinter Ex-Weltmeister Fernando Alonso (Spanien) im zweiten Renault auf den Plätzen fünf und sechs.
Bester Deutscher war der Mönchengladbacher Nick Heidfeld im BMW-Sauber auf Platz sieben. "Quick Nick" war aber erst nach einer Abstimmungsänderung vor seinen letzten Trainingsrunden zufrieden. "Anfangs hatten wir noch ein Balance-Problem. Aber dann haben wir doch einen großen Sprung in die richtige Richtung gemacht", sagte Heidfeld, der vor seinem polnischen Teamkollegen Robert Kubica lag, für den das Rennen in Budapest so etwas wie ein Heimspiel ist. Rund 30.000 Polen werden am Sonntag auf den Tribünen erwartet. In der Gesamtwertung liegen Kubica (48) und Heidfeld (41) in Lauerstellung.
Glock zeigt sich gut erholt
Eine gute Vorstellung zeigte Toyota-Pilot Timo Glock, der knapp zwei Wochen nach seinem schweren Unfall beim Heimrennen in Hockenheim schnell zur Normalität zurückgekehrt ist. Nachdem er am Vormittag als Sechster sogar noch bester Deutscher war, landete er in der Tagesgesamtwertung schließlich unmittelbar hinter Nico Rosberg (Wiesbaden) im Williams-Toyota auf Position elf. Auf Rang 18 fuhr Adrian Sutil (Gräfelfing) im Force-India-Ferrari.
Pechvogel des Tages war Sebastian Vettel. Der 21-Jährige aus Heppenheim, der im vorigen Jahr in Budapest sein erstes Rennen als Formel-1-Stammpilot bei Toro Rosso bestritt, blieb im Vormittagstraining bereits nach vier Runden mit einem Hydraulikproblem stehen. Am Nachmittag schaffte er gerade einmal eine Runde mehr, bevor sein "kleiner Bulle" wieder streikte und damit für ihn der letzte Platz in der Tageswertung feststand.
Glock, der in der vorigen Woche in Jerez schon wieder getestet hatte, spürte keine körperlichen Nachwirkungen vom Aufprall in Hockenheim. Die Schuld an dem Unfall, bei dem er zu Beginn der Zielgeraden wegen einer gebrochenen Spurstange die Kontrolle über seinen Toyota verloren hatte und rückwärts gegen eine Begrenzungsmauer geprallt war, hatte er sich zunächst selbst gegeben. "Ich hatte gedacht, dass ich einen Fehler gemacht hätte und mit meinem zu der Zeit schweren Auto zu weit über den Randstein gefahren war. Dass am Auto etwas gebrochen war, hat man mir dann erst im Medical Center gesagt und ich habe es später im Video gesehen", meinte Glock: "Wenn man weiß, dass man selbst keinen Fehler gemacht hat, ist das für einen Fahrer immer gut."
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