ZitatFabian Hambüchens Sturz vom Reck hat die vagen Medaillenträume der deutschen Kunstturner im olympischen Teamfinale platzen lassen. Der Welt- und Europameister von der TSG Niedergirmes musste im National Indoor Stadium das "Königsgerät" nach einem Grifffehler vorzeitig verlassen und musste mit 15,100 Punkten zufrieden sein. Die Riege des Deutschen Turner-Bundes (DTB) kam am Ende mit 274,600 Punkten auf den vierten Platz unter acht Mannschaften.
Einen letztlich ungefährdeten Sieg feierten vor 18.000 begeisterten Zuschauern die Gerätartisten aus China. Der Weltmeister setzte sich nach leichten Startschwierigkeiten am Ende deutlich mit 286,125 Punkten vor Japan (278,875) und den USA mit 275,850 Zählern durch.
Doch nicht nur Hambüchen, sondern auch seine Teamkollegen leisteten sich ärgerliche Patzer, die wichtige Punkte kosteten. So landete der deutsche Vize-Meister Sven Boy aus Cottbus seinen Sprung auf dem Hosenboden, der Unterhachinger Marcel Nguyen blieb an seinem Spezialgerät Barren nach einem Schwungfehler weit unter seinen Fähigkeiten.
"Nur wenn wir unsere Möglichkeiten voll ausschöpfen können, werden wir vorne mitmischen", hatte Bundestrainer Andreas Hirsch vor dem Wettkampf geäußert. Der Chefcoach aus Berlin sollte mit dieser Aussage Recht behalten. Die Routiniers Eugen Spiridonow aus Bous, Robert Juckel (Cottbus) und der Stuttgarter Thomas Andergassen kamen zwar ohne größere Probleme durch das Finale, ihnen fehlten jedoch die absoluten Höchstschwierigkeiten in den Programmen.
Die olympischen Kunstturn-Entscheidungen werden am Mittwoch (10.30 Uhr/04.30 Uhr MESZ) mit der Mannschafts-Entscheidung der Frauen fortgesetzt. Die deutsche Riege hatte in der Qualifikation nur den zwölften und letzten Platz belegt und damit das Finale der besten acht Teams verpasst.
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