ZitatAlles anzeigenBei sommerlich-tropischen Temperaturen in Peking nutzte eine Abordnung aus Vancouver die Gelegenheit, um in der Sache "Winterspiele 2010" zu werben. Eine Delegation der Kanadier gab in der chinesischen Hauptstadt am Mittwoch einen Überblick über den Stand der Dinge. Die wichtigste Nachricht: In Vancouver wird es keinen internationalen Fackellauf geben, um Proteste wie im Vorfeld von Peking zu vermeiden.
"Der Fackellauf wird nur in Kanada stattfinden und insgesamt 106 Tage dauern. Die Fackel soll im Land mehr als 35.000 Kilometer getragen werden. Wir wollen jedem Kanadier die Möglichkeit bieten, die olympische Fackel zu sehen", sagte John Furlong, Chef des Organisationskomitees VANOC.
Der diesjährige Fackellauf war zu einem Spießrutenlauf geworden. Vor allem in London, Paris und Los Angeles wurde die Flamme immer wieder attackiert. In Tibet bewachten Tausende chinesischer Soldaten die Fackel. Zudem wurde der Lauf nach dem verheerenden Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan, bei dem Zehntausende Menschen ums Leben kamen, vorübergehend gestoppt.
Die Proteste gegen Tibet-Politik und Menschenrechtsverletzungen zogen hitzige Diskussionen nach sich und stellten den Sinn des Laufs in Frage. IOC-Präsident Jacques Rogge räumte ein, dass Veränderungen erforderlich seien, um künftig Probleme zu vermeiden: "Die Fackel zieht die Medien an, die Aufmerksamkeit der Medien zieht die Protestler an."
Alle Wettkampfstätten sollen bereits im Herbst fertiggestellt sein
Voll im Plan liegen die Kanadier beim Bau der Wettkampfstätten, die laut Furlong alle schon im Herbst fertiggestellt sein sollen: "Wir haben uns darauf konzentriert, den Bau unserer Sportstätten so schnell wie möglich zu beenden, um uns dann auf andere Aspekte zu konzentrieren." Der Kanadier sagte, dass der kalkulierte Etat von rund 1,5 Milliarden Euro eingehalten wird.
Furlong leitet ein Team aus 38 kanadischen Experten, die die Sommerspiele in Peking beobachten und von der Erfahrung der Chinesen mit der Organisation profitieren wollen, um in Vancouver das Beste zu bieten. Dem Team schloss sich auch Gordon Campbell an, Premier der kanadischen Provinz British Columbia, zu der Vancouver angehört.
"Das Transportsystem, das Peking für die Sommerspiele aufgebaut hat, ist beeindruckend. Wir wollen uns daran ein Beispiel nehmen. Einmalig sind auch die Freiwilligen, die hier enorm viel leisten", lobte Campell.
Die Kanadier waren von der Eröffnung in Peking begeistert, die Standards für die nächsten Spiele seien dadurch sehr hoch. "Unsere Eröffnungsfeier ist noch in Planung, sie wird erstmals in einem geschlossenen Stadion stattfinden. Wir haben das schon getestet, unser Team ist sicher, dass auch unsere Eröffnungsfeier auf sehr hohem Niveau sein wird", sagte Furlong.
[SIZE="1"]sportgate[/SIZE]