Der Bezahl-Fernsehsender Premiere kämpft verbissen um ein positives Geschäftsergebnis. Schwarzseher machen dem Pay-TV-Kanal das Leben schwer. Premiere Austria entwickelt sich besser als ihre deutsche Mutter.
Premiere erlitt im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 38 Millionen Euro, obwohl der Umsatz um 19 Prozent auf 272 Millionen Euro gestiegen ist. Nichts Neues für das deutsche Unternehmen, das zu 25 Prozent der News Corp von Rupert Murdoch gehört.
Erst ein Mal, im Jahr 2005, konnte Premiere einen Gewinn verbuchen. „Wir werden nach einer längeren Durststrecke im kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben“, sagt Vorstandschef Michael Börnicke. Im vierten Quartal sollen die Geschäfte anspringen.
Das größte Problem ist laut Premiere die Piraterie. Schwarzseher, die den Sicherheitscode eines Empfanggerätes (Receiver) knacken und gratis Premiere schauen, bremsen die Geschäftsentwicklung seit mehreren Jahren. Börnicke schätzt die Zahl der Piraten auf 1,5 Millionen.
Umrüstung der Geräte
In den vergangenen Wochen hat Premiere gemeinsam mit seinen Verschlüsselungsexperten ein Sicherheitspaket entwickelt. „In Zukunft werden alle Piraten vor schwarzen Bildschirmen sitzen“, sagt Börnicke.
Derzeit läuft die Umrüstung von Receivern, die mit neuer Software ausgestattet werden. Bei Satellitenkunden werden die Zugangskarten (Smartcards) ausgetauscht. Außerdem will Premiere gerichtlich gegen Händler vorgehen, die Receiver verkaufen, die sich knacken lassen. Schadenersatzprozesse werden angedroht.
In Österreich geht das Geschäft nun besser. „Premiere hat in Österreich im vergangenen Geschäftsjahr die schwarze Null erreicht und erstmals seit Sendestart positiv bilanziert“, sagt Unternehmenssprecher Alexander Winheim. Das Unternehmen erzielte ein EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) von 105.527 Euro. Besonders bei Sportübertragungen ist Premiere Austria stark.
Sport als Umsatzbringer
Die exklusive Berichterstattung umfasst alle Spiele der Österreichischen Fußball-Bundesliga, die Spiele der Erste Bank Eishockey-Liga und der Basketball-Bundesliga. Der ORF spart bei den Senderechten von Sportveranstaltungen immer öfter. Auch die Übertragungsrechte der Formel-I-Rennen sollen Gerüchten zufolge auf der Kippe stehen. „Mit dem ORF gibt es eine konstruktive Zusammenarbeit“, sagt Winheim.
In Deutschland erwartet Premiere Verzögerungen bei der Vergabe der Fernsehrechte der Deutschen Fußball-Bundesliga für 2009/10. Diese Unsicherheit bremst das Kundenwachstum. Die Bundesliga ist neben Filmen und US-Serien das Zugpferd für Premiere.
[color="Red"]"Zebradem" im titel wurde von mir spaßeshalber anstatt "fernseh" eingefügt[/color] :snf (45):
gruß kalle