[SIZE="5"]Swisscom sperrt iPhones[/SIZE]
Kunden tappen in SIM-Lock-Falle
Kunden zahlen viel Geld für ein vertragfreies iPhone 3G. Doch der Glaube, mit diesem unabhängig von einem bestimmten Anbieter telefonieren zu können, entpuppt sich laut dem «Kassensturz» für die verärgerten Kunden als teurer Irrtum.
Apple kann die Nachfrage nach iPhones gegenwärtig kaum decken. Doch Fakt ist: Um die Preise hoch zu halten und den Wettbewerb einzuschränken, verkauft Apple das iPhone in den meisten Ländern mittels kartellrechtlich bedenklicher Exklusiv-Verträge mit ausgewählten Telefongesellschaften.
Die iPhones funktionieren dann nur mit SIM-Karten dieser Gesellschaften («SIM-Lock»). In der Schweiz hat Apple einen Vertrag mit Swisscom und Orange abgeschlossen.
Kunden getäuscht
Der SIM-Lock verärgert nun Kunden. Sie haben bei Manor ein vertragsfreies iPhone gekauft für 1199 Franken - und damit bewusst bis zu 1000 Franken mehr bezahlt, als wenn sie einen Abo-Vertrag abgeschlossen hätten. Die Kunden gingen davon aus, ein iPhone ohne SIM-Lock zu haben und damit frei telefonieren zu können, um beispielsweise im Ausland auch SIM-Karten ausländischer Gesellschaften verwenden zu können.
Ein teurer Irrtum: auch die vertragsfreien Geräte sind an SIM-Karten der Swisscom gebunden. Die Kunden sind in der SIM-Lock-Falle gefangen. Zwar könnten sie wohl das neue iPhone 3G bald selber hacken und frei schalten, doch wäre damit die Garantie dahin und Software-Updates unmöglich.
Laut Swisscom keine Wettbewerbseinschränkung
Ob beim iPhone-Vertriebssystem ein Verstoss gegen Wettbewerbsrecht vorliegt, sei offen und hängt gemäss Roger Zäch, Professor für Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich und langjähriger Vize-Präsident der Wettbewerbs-Kommission, von verschiedenen Faktoren ab. Swisscom sagt, dass der Wettbewerb nicht ausgeschaltet sei, da auch Orange das iPhone anbiete und bald auch ein Import von gehackten 3G iPhones möglich sei.
(sf/widb)