Im einstigen südwestafrikanischen Bürgerkriegsland Angola sind rund 8,3 Millionen Menschen aufgerufen, in einer zweitägigen Abstimmung ein neues Parlament zu wählen.
Die Wahllokale öffneten nach Angaben des südafrikanischen Rundfunks am Freitagmorgen. Es ist die erste Wahl seit 16 Jahren in dem ölreichen Staat, in dem 2002 einer der längsten Bürgerkriege des Kontinents mit mehr als einer halben Million Toten endete.
Am Wahlsieg der aus einer Befreiungsbewegung hervorgegangenen Regierungspartei Movimento Popular de Libertação de Angola (MPLA) des seit 29 Jahren regierenden Präsidenten José Eduardo dos Santos bestehen kaum Zweifel. Stärkste Oppositionspartei ist die União Nacional para a Independência Total de Angola (UNITA) des 2002 bei einem Gefecht getöteten Ex-Rebellenchefs Jonas Savimbi. Die UNITA hatte über massive Repressionen im Wahlkampf geklagt. Das Ergebnis der Wahl wird frühestens kommende Woche erwartet.
Die frühere portugiesische Kolonie ist etwa dreimal so groß wie Deutschland, zählt aber nur 16 Millionen Einwohner. Seit dem Ende des Bürgerkriegs ist Angola auf dem Weg zur Regionalmacht mit hohen Wachstumsraten.
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