Überschattet von größeren logistischen Problemen in der Hauptstadt Luanda ist am Samstag die am Vortag begonnene Parlamentswahl in Angola fortgesetzt worden.
In Luanda war es am Freitag zu mehrstündigen Verspätungen bei der Öffnung vieler Wahllokale gekommen. Beobachter erklärten am Samstag, Oppositionsparteien zögen bereits Forderungen nach einer Neuwahl in der Hauptstadt in Betracht. Dort leben 20 Prozent der wahlberechtigten 8,3 Millionen Angolaner.
Es ist die erste Wahl seit 16 Jahren in dem ölreichen Staat im Südwesten Afrikas, in dem 2002 einer der längsten Bürgerkriege des Kontinents mit über einer halben Million Toten endete. Die Leiterin der EU-Beobachtergruppe, Luisa Morgantini, hatte am Freitag von einer relativ friedlichen Abstimmung auf dem Lande gesprochen. Sie betonte aber: «In einigen Teilen Luandas war die Wahl schlecht vorbereitet.»
Am Wahlsieg der aus einer Befreiungsbewegung hervorgegangenen Regierungspartei Movimento Popular de Libertação de Angola (MPLA) des seit 29 Jahren regierenden Präsidenten José Eduardo dos Santos bestehen kaum Zweifel. Stärkste Oppositionspartei ist die União Nacional para a Independência Total de Angola (UNITA) des 2002 bei einem Gefecht getöteten Ex-Rebellenchefs Jonas Savimbi.
Die UNITA hatte bereits im Vorfeld des Urnenganges über massive Behinderungen im Wahlkampf geklagt. Das Ergebnis der Wahl wird frühestens kommende Woche erwartet, muss laut Gesetz aber spätestens innerhalb von 15 Tagen vorliegen.
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