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80'000 Zuschauer sahen eine gelungene Premiere des «Race by Night». GP-Chef Ecclestone kann sich das auch in Monaco vorstellen.Wenn rote Stiere (Red Bull) und springende Pferde (Ferrari) in die Löwenstadt kommen, ist der Zirkus perfekt. In Singha, das für Löwe steht, und Pura, das Stadt bedeutet, war gestern mehr als nur ein Zirkus los. Denn Singapur erlebte seinen grössten Sportanlass. Und nicht nur das. Denn 40'000 Besucher hatten bereits vom Mittag an die Einkaufszentren der Innenstadt gestürmt, ehe sie sich am Abend die Formel-1-Premiere unter tropischem Himmel und Flutlicht nicht entgehen lassen wollten. 80'000 bevölkerten die 14 Tribünenkomplexe und die 180 klimatisierten 50-Personen-Suiten.
Für Singapur hätte diese Premiere nicht besser laufen können. Das grösste Riesenrad der Welt, der «Singapur Flyer», der gleich neben dem neuen Boxengebäude langsam, aber stetig seine Runden dreht, war weltweit ebenso oft im TV-Bild wie die Skyline bei Nacht. Viel mehr wollte Singapurs Tourismusministerium fürs Erste gar nicht erreichen. Welchen Stellenwert der erste Auftritt des Formel-1-Zirkus im Insel- und Stadtstaat hatte, zeigte die Ministerriege, die das Rennen ebenso vor Ort verfolgte wie Singapurs Staatsoberhaupt Sellapan Rama Nathan.
Nachtplan für Monaco schon bereit
GP-Chef Bernie Ecclestone war mit den Organisatoren so zufrieden, dass er während des ersten Nachtrennens eine Runde Backgammon spielte. Der bald 78-jährige Brite empfiehlt den europäischen Veranstaltern, sich ein Beispiel zu nehmen: «Ich könnte mir auch ein Nachtrennen in Monte Carlo vorstellen.» Italiens «Lichtkünstler» Valerio Maioli, der Singapurs Stadtkurs illuminierte, hätte für Monaco schon einen Nachtplan bereit.
Ecclestone legte auch der Suzuka-Rennstrecke, die Honda gehört, einen Nacht-GP nahe. Nur so könnte Japan neben dem Fuji-Rennen, das Toyota finanziert, einen zweiten Saison-GP erhalten. In Malaysias Metropole Kuala Lumpur, nur 300 km von Singapur entfernt, ist man dagegen von der Idee eines weiteren Nacht-GP abgekommen. Stattdessen will man nachmittags später starten, um in Europa am Vormittag am TV zu sehen zu sein. Ähnliches hat Melbourne vor. Auch in Shanghai will man die kolossal gebaute Rennstrecke nicht auch noch mit Flutlicht ausrüsten.
Fernando Alonso sagte: «Ich bin nicht überzeugt, dass Rennen unter Flutlicht die Zukunft für den Motorsport sein werden.» Das war allerdings vor dem Rennen, möglicherweise ändert er nun seine Ansicht. Sein Renault-Teamchef Flavio Briatore gratulierte Singapur: «Ein Volltreffer. Die Idee mit dem Nachtrennen ist voll aufgegangen. Wir haben selten so spektakuläre Bilder gesehen. Singapur ist das asiatische Monte Carlo.» Abu Dhabi, das 2009 als neuer GP-Schauplatz dazukommt, will bei seiner neuen Strecke Anleihen von Monte Carlo, Valencia und Singapur nehmen.
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