[SIZE="4"]Der designierte US-Präsident Barack Obama bereitetet sich auf seine Amtsübernahme im Weißen Haus vor. Nach seinem historischen Sieg ernannte er ein Übergangsteam, das den Regierungswechsel vorbereiten soll und in dem auch enge Mitarbeiter von Bill Clinton vertreten sind.[/SIZE]
Der US-Nachrichtensender CNN sprach von einem «Dream Team». Der 47-Jährige Barack Obama ist der erste Schwarze, der die Weltmacht USA regieren wird.
Den Job des Stabschefs im Weißen Haus soll Obama laut «New York Times» dem Kongressabgeordneten Rahm Emanuel angeboten haben. Emanuel diente schon Ex-Präsident Clinton als enger Berater. Besondere Bedeutung wird in Zeiten der Finanzkrise die Besetzung von Obamas Wirtschaftsteam haben. «Es ist mit das erste Mal, dass der Wirtschaftsminister fast genauso wichtig sein wird wie der Außenminister», sagte der Politik- Experte David Gergen dem Sender CNN.
Nach CNN-Angaben kursieren in Washington die Namen Timothy Geithner, Lawrence Summers und Paul Volcker für die Besetzung dieses wichtigen Amtes. Geithner half beim Umgang mit der Finanzkrise in diesem Jahr, Summers war bereits Finanzminister unter Clinton, und Volcker amtierte zehn Jahre lang als Chef der US-Notenbank.
Obama will möglicherweise noch im Laufe des Tages mit den Chefs der US-Geheimdienste zusammentreffen und sich informieren lassen. Heimatschutz-Minister Michael Chertoff hatte gewarnt, in der Übergangsphase bestehe immer eine erhöhte Gefahr von Terroranschlägen.
Das Übergangsteam wird von dem früheren Clinton-Mitarbeiter John Podesta, der Obama-Beraterin Valerie Jarrett und Pete Rouse, Obamas Stabschef im Senat, geleitet. Obama werde direkt über die Schritte informieren, die er bis zu seiner Amtsübernahme am 20. Januar nehmen wird, sagte Jarrett. Im Team ist auch Susan Rice, die in US-Medien als mögliche nationale Sicherheitsberaterin in einer Regierung Obama gehandelt wird.
EU-Chefdiplomat Javier Solana appellierte nach der Obama-Wahl an die Europäer, mehr Verantwortung bei der internationalen Friedenssicherung zu übernehmen. Man müsse gemeinsam mit den Amerikanern einen Aktionsplan formulieren, sagte er dem Hamburger Abendblatt (Donnerstag). «Unsere Botschaft muss sein: Wir bringen unsere Stärken ein und sind bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen, um die globale Sicherheit zu befördern.»
Obama war am Dienstag zum 44. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt worden. Er hatte seinen republikanischen Rivalen John McCain klar geschlagen. Nach Wählerstimmen kam Obama auf 52 Prozent. Auf McCain entfielen demnach 47 Prozent. In den USA wird der Präsident allerdings nicht direkt, sondern durch ein Wahlmännergremium gewählt, das sich aus Vertretern der einzelnen Bundesstaaten zusammensetzt.
Obama führte nach Berechnungen des Senders CNN bei der Zahl der Wahlmänner mit 349 zu 163 Stimmen vor McCain. Für die Wahl zum Präsidenten sind 270 Wahlleute notwendig. Die Wahlmänner stimmen am 15. Dezember ab, der neue Präsident wird schließlich am 20. Januar ins Amt eingeführt.
Die Demokraten konnten auch bei den Kongresswahlen deutlich gewinnen. Allerdings blieb hier der erhoffte Erdrutschsieg aus. Im Senat verloren die Republikaner nach dem Stand der Auszählung vom Mittwochnachmittag MEZ mindestens 5 Sitze und fielen damit auf 40 Senatoren zurück. Als unwahrscheinlich galt aber, dass die Demokraten die Schwelle von 60 Senatorensitzen erreichen, mit der in der ersten Parlamentskammer alle Initiativen durchgesetzt werden können.
© DPA