TV-Rechte: Freitag wird entschieden
Disney-Kanal hat das bessere Angebot
Hamburg -
An einem geheimen Ort tagt derzeit der Vorstand der DFL (Deutschen Fußball Liga), um über die Vergabe der Fernsehrechte zu beraten. Insgesamt 19 Angebote liegen für die Fernsehrechte ab der Bundesliga-Spielzeit 2009/10 vor. Bereits am Freitag sollen die Profiklubs bei einer Mitgliederversammlung in Frankfurt informiert werden.
Womöglich gibt es dann eine große Überraschung. Nach Abendblatt-Informationen muss der TV-Sender Premiere um die weiteren Übertragungsrechte bangen. Offenbar hat der Disney-Kanal ESPN das bessere Angebot für die Live-Rechte im Pay-TV abgegeben. Denkbar wäre, dass ESPN die Bundesliga-Spiele über einen Premiere-Kanal ausstrahlt, sodass sich die Abonnenten zumindest keinen neuen Decoder zulegen müssten.
Allerdings wird hinter den Kulissen weiter intensiv verhandelt. Daher ist es auch möglich, dass Premiere sein Angebot noch einmal nachbessert - schließlich ist der Sender fast existenziell von den Bundesliga-Rechten abhängt. Allerdings steckt Premiere in wirtschaftlichen Schwierigkeiten, muss Bankschulden von 341 Millionen Euro schultern.
Für die Bundesliga-Klubs steht in diesen Wochen viel auf dem Spiel. Denn die Verhandlungen um den neuen TV-Vertrag finden zu einem extrem ungünstigen Zeitpunkt statt - mitten in der großen Finanzkrise. "Es wird ein hartes Stück Arbeit, die bisher gezahlten 409 Millionen Euro pro Spielzeit noch einmal zu erreichen", heißt es bei der DFL. Intern hatte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert von einem "Zielkorridor zwischen 400 und 430 Millionen Euro" gesprochen. Nun scheint es, dass die vorliegenden Angebote der einzelnen TV-Sender dieses vorgegebene Ziel als zu ehrgeizig erachten lassen. Das "Handelsblatt" spekuliert sogar, dass die Liga ab der kommenden Saison auf knapp 40 Millionen pro Saison verzichten und mit 370 Millionen Euro auskommen muss.
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erschienen am 25. November 2008