(Daniela Wiegmann/Christine Schultze) Einen Tag vor Weihnachten ist der Abosender Premiere haarscharf an der Pleite vorbeigeschrammt. Nach wochenlangem Ringen einigte sich Premiere mit Banken und dem Großaktionär Rupert Murdoch in einer Nachtsitzung auf eine neue Finanzierung. Fast eine halbe Milliarde Euro frisches Kapital soll dem Bezahlsender damit zufließen. Die rund 1100 Beschäftigten des Unternehmens können vorläufig aufatmen. "Damit ist das Überleben von Premiere gesichert", sagte Premiere-Chef Mark Williams. Allerdings muss er rasch neue Kundschaft für den Abosender finden, damit der Sender nach der Notrettung nicht doch noch untergeht.
Murdoch hat zudem seine Hilfe an soviele Bedingungen geknüpft, dass das schwierige Finanzkonstrukt auch noch platzen könnte. Dazu gehört beispielsweise, dass die Finanzaufsicht BaFin Murdoch von der Pflicht zu einem Übernahmeangebot für den Sender befreit. Ein entsprechender Antrag sei in den kommenden Tagen zu erwarten, heißt es bei News Corp. Einen festen Plan B hat Premiere-Chef Mark Williams nicht in der Tasche. Falls alle Stricke reißen, müsste das Finanzpaket mit den Banken neu verhandelt werden. In der derzeitigen Lage dürfte das allerdings schwierig werden.
Quelle: magnus.de