Neue Gewichtsregel: Die Formel 1 im Magerwahn
Formel-1-Pilot Robert Kubica
Gefährliche Tendenz in der Formel 1: Weil das Mindestgewicht "Auto plus Fahrer" mittlerweile für alle Teams gleich ist und bei 605 Kilo liegt, bemühen sich die Piloten, ihr Gewicht reduzieren.
"Ich habe innerhalb von sechs Wochen sieben Kilo abgenommen, aber mehr geht nicht", sagte BMW-Pilot Robert Kubica dem "Express".
Kubica: Bei 69 Kilogramm ist Grenze erreicht
Die Abnahme-Bestrebungen der Formel-1-Piloten sind nötig geworden, da die Möglichkeiten zur Gewichtseinsparung am Material der Rennwagen weitestgehend ausgeschöpft sind. Im Gegenteil: Das neue Energierückgewinnungssystem KERS bringt ab der neuen Saison den Boliden 81,6 Zusatz-PS, erschwert das Auto dafür um etwa 35 Kilogramm. "KERS wiegt 35 Kilo und benachteiligt große und schwere Fahrer, weil das Minimalgewicht plus Pilot das gleiche blieb wie im Vorjahr", sagte Kubica und gesteht: "Ich kann bei 1,85 m maximal auf 69 Kilo abmagern."
Rosberg fordert Solidarität
Williams-Pilot Nico Rosberg ist mit dem Reglement nicht einverstanden. "Ich finde die Gewichtsregel unfair, große Fahrer sind von vornherein benachteiligt", sagte der 24-Jährige dem Magazin "Speedweek". Rosberg fordert Solidarität von seinen Kollegen: "Darüber sollte man in der Fahrervereinigung GPDA dringend reden."
Zusatzgewichte im Boliden verteilt
BMW-Konstrukteur Willy Rampf nutzte die verlorenen Kilos Kubicas, um Zusatzgewichte tief im Auto zu verteilen und dadurch den Schwerpunkt des BMW um 15 Zentimeter zu senken. Die bessere Fahrbarkeit ließ den 24-Jährigen zwischenzeitlich in dem Kampf um die Weltmeisterschaft eingreifen.
Gewicht als Einstellungskriterium
Experten warnen: Eine weitere Gewichtsabnahme wäre ein Sicherheitsrisiko, bei den Fliehkräften, die der Körper eines Piloten aushalten muss. Das tut dem Magerwahn allerdings keinen Abbruch. "Die Teams fragen bereits, wie viel du wiegst", sagte Kubica. Andere Rennfahrer eifern ihm nach.
Auch Alonso und Hamilton hungern
Der spanische Ex-Weltmeister Fernando Alonso hat von seinen 70 Kilo beim Saisonfinale 2008 bereits drei abgespeckt. Und zwei müssen laut seinem Physiotherapeuten Fabrizio Borra noch runter: "65 Kilo sind ideal." Der aktuelle Weltmeister Lewis Hamilton ist stolz darauf, weniger Fett als ein Model zu haben: "An mir ist nichts dran."
Auch die deutschen Piloten hungern
Auch die deutschen Piloten achten auf ihr Gewicht. Nick Heidfeld ist mit 58 Kilo bei 1,64 Meter schon ein Leichtgewicht, ringt aber weiter hart um jedes Pfund. Sebastian Vettel und Timo Glock wiegen beide lediglich 64 Kilogramm. Nico Rosberg plädiert für ein variables Gewichtslimit, um das Problem aus der Welt zu schaffen. Der Deutsche ist sich allerdings sicher: "Das werden die Kleinen bestimmt zu verhindern wissen."
quelle: t-online
Gruss burmtor