Turbulentes Ende in Melbourne: Hamilton Dritter vor Glock
Jenson Button hat den dramatischen WM-Auftakt der Formel-1-Saison 2009 im neuen Brawn-GP vor seinem Teamkollegen Rubens Barrichello gewonnen. Der Engländer fuhr damit den ersten Sieg des neuen BrawnGP-Teams gleich im Premierenrennen ein.
Hinter Button überschlugen sich drei Runden vor Schluss die Ereignisse, als sich Sebastian Vettel und der Pole Robert Kubica im Kampf um Platz zwei berührten und von der Strecke kreiselten. Erst dadurch konnte Barrichello den zweiten Platz holen und den Doppel-Erfolg für Brawn perfekt machen.
Vettel muss nun 50.000 Dollar Strafe zahlen, weil er mit seinem defekten Red Bull weitergefahren war. Die Stewards, die zu dem Ergebnis kamen, dass Vettel an der Karambolage mit Kubica Schuld hatte, entschieden zudem, dass der Deutsche in der Startaufstellung für den Grand Prix am kommenden Sonntag in Malaysia automatisch zehn Plätze zurückgestuft wird.
Glock Vierter - Rosberg Sechster
Dritter wurde zunächst Jarno Trulli im Toyota. Die Renn-Kommissare gelangten nach dem Rennen allerdings zu der Überzeugung, dass der Italiener in der Safety-Car-Phase kurz vor Rennende Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes verbotenerweise überholt hatte. So rückte der Weltmeister nachträglich auf den dritten Platz vor. Hamilton war nach einem Getriebewechsel nur von Startplatz 18 ins Rennen gegangen.
Trulli erhielt 25 Sekunden Zeitstrafe Strafe und fiel dadurch auf Platz 12 zurück. Davon profitierten auch sein Teamkollege Timo Glock, der auf Platz vier vorrückte, und Nico Rosberg im Williams-Toyota, der auf Rang sechs kletterte. Adrian Sutil wurde im Force India Zehnter vor dem BMW-Sauber-Piloten Nick Heidfeld.
Start-Ziel-Sieg für Button
Die Ferrari-Piloten Felipe Massa und Kimi Räikkönen gingen dagegen leer aus. Vor den Augen von Rekordweltmeister Michael Schumacher schieden beide vorzeitig aus. Während Button nach dem Start vorneweg zog und sich binnen kürzester Zeit einen Vorsprung herausfuhr, kam Teamkollege Barrichello nicht in die Gänge. Das nutzte Vettel, zog vorbei und schob sich auf Rang zwei. Zum Glück, denn dahinter wurde es durch Barrichello vor und in der ersten Kurve eng. Der Brasilianer kollidierte mit Vettels Teamkollege Mark Webber, dessen Bolide wurde wiederum in den BMW-Sauber Heidfelds geschoben.
Der von Rang neun gestartete Mönchengladbacher musste nach Runde eins schon in die Box. Einen Rang verlor beim Start auch Rosberg, doch im zehnten Umlauf ließ der Williams-Pilot Räikkönen stehen und verbesserte sich wieder auf Rang fünf.
Safety-Car hat viel zu tun
Dagegen setzten sich die Probleme bei McLaren-Mercedes erstmal fort. Schon in der zweiten Runde musste Heikki Kovalainnen seinen Silberpfeil in der Box abstellen. Vorne zog Button mit rund fünf Sekunden Vorsprung erstmal recht einsam seine Runden. Dahinter Vettel. Der 21-Jährige bestätigte lange Zeit seinen Ruf als größte deutsche Hoffnung. Etwas früher als Button kam Vettel zum ersten Stopp in die Box (16. Runde). Alles lief nach Plan. Nicht so bei Rosberg, der auf Rang drei liegend zum Reifenwechsel Halt machte: allerdings 21,1 Sekunden lang.
Als dann Rosbergs Teamkollege Kazuki Nakajima seinen Williams demolierte, kam es zur ersten Safety-Car-Phase der neuen Saison und alle Vorsprünge waren dahin. Nach dem Restart passierte an der Spitze des Feldes erstmal nicht viel, ehe Vettel und Kubica auf dem Asphalt aneinandergerieten. Mit weichen Reifen sei Vettel am Ende "nur noch rumgerutscht", der Unfall so gut wie unvermeidlich gewesen. "Es ist sehr enttäuschend. Wir waren heute richtig schnell", meinte Vettel.
Quelle: ZDF