CI-Plus weiter als Zankapfel
Der verbraucherunfreundliche CI-Plus-Standard, der bei künftigen digitalen Receivern zum Einsatz kommen
und dort mit DRM-Maßnahmen lizenzrechtliche Belange sicherstellen soll,
stößt beim Hersteller Dream Multimedia auf Ablehnung.
"CI-Plus ist kein Standard und wird auch keiner werden, wenn der Verbraucher merkt,
dass damit seine Mediennutzung beschnitten wird", sagte Sprecher Alpaslan Karasu am Montagabend.
Die hinter dem Verfahren stehenden Unternehmen suggerierten, dass es sich bei dieser Schnittstelle um einen festgelegten Standard handele,
was aber nicht der Fall sei. Um CI-Plus nutzen zu dürfen, müssen Hersteller Testzertifikate erstehen, die nur von dem damit beauftragten TC Trust Center ausgestellt würden,
sagte Karasu. Diese "Gatekeeper-Funktion" berge die Gefahr einer "Marktabschottung" in sich, hieß es.
Auch der CAM-Hersteller Mascom lehnt eine drohende Entmündigung des Zuschauers ab (SAT+KABEL berichtete).
Zwar können digitale HDTV-Receiver ohne CI-Plus auch in Zukunft sämtliche frei empfangbaren hochauflösenden Sender darstellen,
wie viele es davon gibt, ist aber offen: Die Fernsehgruppen RTL und ProSiebenSat.1 wollen ihre HD-Programme nur verschlüsselt ausstrahlen,
für Sky gilt das gleiche, lediglich Anixe-HD und die öffentlich-rechtlichen Programme von ARD und ZDF könnten auf absehbare Zeit uncodiert verbreitet werden.
Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen hatte aufgrund der unklaren Gemengenlage vor einem vorschnelle
Kauf einer HD-Settop-Box gewarnt. Alles zu CI-Plus (CI+) lesen Sie an dieser Stelle.