Franck Ribéry ist zurück auf dem Fußball-Platz, und auch Louis van Gaal ist froh: Der Trainer des FC Bayern München hat sich vor seinem Bundesliga-Heimdebüt mit dem Rekordmeister am 15. August gegen Werder Bremen erfreut über den Kurzeinsatz des Franzosen im Länderspiel gezeigt.
«Es ist gut, dass er 25 Minuten ohne Probleme gespielt hat», sagte van Gaal. Er berichtete zudem, dass das zuletzt verletzte Knie von Ribéry am Tag nach dem Comeback beim 1:0. Sieg Frankreichs gegen die Färöer keine Reaktion gezeigt habe.
Trotzdem komme Ribéry gegen Werder nicht für die Startelf, sondern nur als «Joker» infrage, wie der Coach vor dem Abschlusstraining bekräftigte. «Fußball wird nicht nur im Gehirn gespielt», betonte van Gaal. Es komme auch auf «den Konditionsaufbau und Spielrhythmus» an. Van Gaal plant Ribéry beim Rekordmeister künftig als Spielmacher ein, auch wenn der 26-Jährige selbst seine bisherige Position bevorzugt. «Ich habe den Eindruck, dass er links lieber spielen will», sagte van Gaal nach Gesprächen mit dem Franzosen: «Aber er ist offen für die 10.»
Van Gaal sieht auch ohne Ribéry in der Startelf gute Chancen auf den ersten Saisonsieg. «Wenn wir machen, was wir können, haben wir eine große Chance zu gewinnen», sagte er vor der Revanche der Bayern für die bittere Heimpleite 2008 gegen den langjährigen Rivalen. «Werder Bremen ist nicht mehr das Werder Bremen des 5:2-Sieges des letzten Jahres - und auch Bayern München nicht», meinte van Gaal. Der 58-Jährige beklagte die schwierige Vorbereitung auf die Partie. «Das ist nach Länderspielen immer schwierig. Ich musste den Spielern mehr Ruhe geben als zu trainieren.»
Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Mark van Bommel (Zehenbruch) rückt der 11 Millionen Euro teure Neuzugang Anatoli Timoschtschuk nicht automatisch für den Kapitän ins Team. Van Gaal nannte Andreas Ottl als mögliche Alternative für die zentrale Position vor der Abwehr. Im Angriff könnte wie beim 1:1 in Hoffenheim erneut Ivica Olic neben Mario Gomez spielen, obwohl Miroslav Klose nach seiner Knochenhautentzündung wieder fit ist und der Ex-Bremer im WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Aserbaidschan 75 Minuten zum Einsatz kam.
Wenn die Bayern gegen Bremen den ersten Saisonsieg einfahren wollen, weilt Weltmeister Luca Toni noch in Italien. Der Stürmer soll wegen seiner Achillessehnen-Probleme nun erst am 20. August nach München zurückkehren, wie van Gaal berichtete. «Ich hoffe, dass er dann keine Schmerzen mehr hat.» Toni wird dem deutschen Rekordmeister damit noch länger fehlen.
Van Gaal hatte den Weltmeister vor dem Bundesligastart eine Kurzreise in seine Heimat genehmigt. Der Italiener wollte dort einen anderen Arzt konsultieren. «Ich habe ihm ein bisschen Luft gegeben», hatte van Gaal erläutert und die Hoffnung geäußert, dass der 32 Jahre alte Stürmer in heimischer Umgebung «vielleicht neue Motivation finden kann». Toni hat in den vergangenen zwei Spielzeiten in 56 Bundesligapartien 38 Tore für den FC Bayern erzielt. Nach der Verpflichtung von Nationalstürmer Mario Gomez vom VfB Stuttgart für 35 Millionen Euro ist er aber nicht mehr gesetzt im Bayern-Angriff.
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