Die Zeit von Lucien Favre bei Hertha BSC Berlin ist beendet. Erwartungsgemäß zog Hertha-Manager Michael Preetz am Montagabend die berühmte ’Reißleine’ und ’beurlaubte’ den zuletzt erfolglosen Schweizer. Für die kommenden Spiele betreut nun interimsweise U23-Coach Karsten Heine die Mannschaft, der vor der Verpflichtung von Favre bereits das Team im April 2007 übernommen und zum Klassenerhalt geführt hatte
Laut Preetz sei man derzeit damit beschäftigt, das Anforderungsprofil für den neuen Hertha-Coach zu erstellen. Das Trainerkarussell nimmt also wieder fahrt auf, die üblichen Verdächtigen geraten ins Visier. Laut Informationen der ’Berliner Zeitung’ soll auch Lothar Matthäus ein Kandidat auf die Favre-Nachfolge sein. Der derzeit vereinslose Matthäus wäre jedenfalls alles andere als abgeneigt. Auf die Frage, ob Berlin eine Option für ihn darstelle, antwortete der 48-Jährige: „Berlin ist schon schön. Ich lasse das jetzt auf mich zukommen.“
Bleibt also nur die Frage, ob auch die Hertha ihr Ja-Wort zu Matthäus gibt. Bei seinen bisherigen Trainertätigkeiten in Ungarn (Nationalteam), Österreich (Rapid Wien), Serbien (Partizan Belgrad), Brasilien (Paranaense), Israel (Netanya) war Matthäus jedenfalls nur mittelmäßig erfolgreich. Karl-Heinz Rummenigges jüngstes Urteil über den Rekord-Nationalspieler als Trainer war nicht gerade schmeichelhaft. Im ’Audi Star Talk’ sagte der Vorstandschef des FC Bayern über seinen ehemaligen Teamkollegen: „Ich denke, Lothar ist schon ein guter Trainer. Aber er müsste es nur irgendwann einmal intellektuell aus sich heraus holen.“ Eindeutig zweideutig, Herr Rummenigge.