Ferrari dementiert Alonso-Gehalt
Ferrari hat nach der Verpflichtung des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso Berichten über ein Jahresgehalt von 25 Millionen Euro widersprochen. "Die genannten Zahlen haben absolut nichts mit der Realität zu tun. Es ist einfach, Zahlen zu schreiben und dabei zu vergessen, dass sich die Welt kürzlich verändert hat", teilte das Team auf seiner Internetseite mit.
Die Scuderia hatte am Mittwoch nach monatelangen Spekulationen den Vertragsabschluss mit dem Spanier verkündet. Der bislang für Renault fahrende Alonso habe für drei Jahre unterschrieben und werde ab 2010 den Finnen Kimi Räikkönen ersetzen, hieß es. Zu weiteren Details schwieg Ferrari.
Es wird viel gerechnet
Spanische Medien hatten indes von einem fürstlichen Jahressalär für den 28-Jährigen berichtet. Zudem solle der Kontrakt eine Option für drei weitere Jahre enthalten. "Bei Ferrari wird viel gerechnet, und es wird nicht nur auf die Kosten für das operative Geschäft geachtet, sondern auch für die Fahrer", entgegneten die Italiener.
Alonso: "Ich kann es kaum erwarten"
Alonso präsentierte sich auf der Rennstrecke von Suzuka sichtlich gelöst. In Japan wird am Sonntag der 15. von 17 Saisonläufen ausgetragen. Bei der Pflicht-Autogrammstunde für alle Fahrer scherzte der Champion von 2005 und 2006 mit den Fans, warf signierte Karten in die Menge und hob immer wieder den Daumen. "Ich bin sehr glücklich und sehr stolz, Ferrari-Fahrer zu werden. Ein Traum wird wahr. Ich kann es kaum erwarten, mit meinem neuen Team zu arbeiten", wurde Alonso auf der Scuderia-Homepage zitiert.
Alonso als Schumacher-Nachfolger
Alonso will das Erbe von Michael Schumacher antreten und die Rekorde der Formel-1-Legende angreifen. "Ich würde gern so viele Titel wie Michael mit Ferrari gewinnen", sagte der zweimalige Weltmeister in Suzuka, "aber das wird ziemlich schwierig." Mit dem siebenfachen Champion, der einst sein Erz-Rivale war und längst als Berater der Scuderia arbeitet, verbinde ihn "die Hingabe und die Leidenschaft", schwärmte der Spanier.
Medien-Hype nach Wechselbekanntgabe
Wie einst Schumacher, der mit Benetton seine ersten Titel gewann, kommt Alonso mit zwei WM-Trophäen im Gepäck nach Maranello. Ferrari-Chef Luca di Montezemolo zog wegen des Hypes um den Wechsel prompt Parallelen zur glorreichen Vergangenheit. "An so einen Enthusiasmus kann ich mich nur kurz vor der Einigung mit Schumacher vor vielen Jahren erinnern", sagte di Montezemolo. "Alonso auf den Spuren von Michael Schumacher", schrieb die spanische Zeitung "El Pais". "Alonso und Ferrari - es ist vollbracht", hieß es bei "Tuttosport". Und der "Corriere dello Sport" urteilte: "Jetzt ist wieder ein starker Mann da."
Räikkönen vor Rückkehr zu McLaren-Mercedes
Der Spanier erklärte, sein Wechsel sei eigentlich erst für 2011 geplant gewesen. "In den vergangenen Tagen hat sich das Bild jedoch verändert, und wir haben entschieden, meine Ankunft in Maranello um ein Jahr vorzuziehen." Neben Alonso soll in der kommenden Saison der derzeit verletzte Brasilianer Felipe Massa wieder für Ferrari fahren. Räikkönen steht hingegen wohl vor einer Rückkehr zu McLaren-Mercedes.
Kubica als Nachfolger vorgeschlagen
Renault will einen Nachfolger für Alonso in der kommenden Woche benennen. Der Spanier schlägt für das nun frei werdende Cockpit seinen Freund Robert Kubica vor. "Er ist einer der schnellsten Fahrer", lobte Alonso. Kubica, WM-Vierter von 2008 und mit bislang einem GP-Sieg auf dem Konto, ist nach Ablauf der Saison frei. Sein Vertrag mit dem BMW-Sauber-Team, das nach dem angekündigten Ausstieg von BMW von der in der Schweiz ansässigen Stiftung Qadbak übernommen wurde, läuft aus
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