Ohne Angst vor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft und mit verstärkter Bewachung für deren Kapitän Michael Ballack will Russland gegen die DFB-Elf bestehen.
«Im Hinspiel in Dortmund waren wir beim 1:2 zu vorsichtig», sagte Russlands Nationalcoach Guus Hiddink der Moskauer Zeitung «Sport Express». «Man muss zwar vor dem Gegner Respekt haben, aber auch selbst Initiative zeigen», forderte der Niederländer. Sein Team wolle dies nun im Luschniki-Stadion umsetzen und dabei besonders Ballack ausschalten. «Aber wir wollen den Deutschen nicht bloß "den Sauerstoff abdrehen", sondern selbst Akzente setzen», betonte er.
Hiddink nannte die Spielweise der DFB-Elf unter Trainer Joachim Löw «sehr pragmatisch». «Russland, Spanien oder auch die Niederlande spielen anders, weil sie den Zuschauern attraktiven Fußball zeigen wollen. Aber das heißt nicht, den deutschen Fußball nicht zu achten - gerade angesichts seiner Ergebnisse.»
Die Moskauer Zeitung «Sowjetski Sport» zitierte Hiddink mit den Worten, ganz Russland sei vor dem Spiel gegen Deutschland «verrückt». «Ein Sieg gegen Deutschland wäre für uns umso süßer, weil die Nationalmannschaft kein großes Turnier seit den Zeiten ihres "eisernen Kanzlers" Otto von Bismarck versäumt hat.» Seine Mannschaft sei sich ihrer «riesigen Verantwortung» bewusst, unterstrich Hiddink.
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