[color="Lime"][SIZE="5"]Neustart von Sky verläuft wenig erfolgreich
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Pay-TV-Anbieter Sky Die höheren Preise für das Bundesliga-Paket haben den chronisch defizitären Bezahlsender Sky Deutschland viele Kunden gekostet.
"Wir haben mehr Kunden verloren als wir erwartet hatten", räumte Sky-Deutschland-Chef Mark Williams am Donnerstag in München ein. Im dritten Quartal konnten zwar etwas mehr als 200.000 neue Abonnenten gewonnen werden - auf der anderen Seite verabschiedeten sich auch viele, so dass unter dem Strich nur 67.000 neue Kunden für die frühere Premiere AG übrig blieben.
Optimistisches Krisenrezept: Bestandskunden sollen mehr zahlen
Zwischen Juli und September enttäuschte aber nicht nur die Kundenzahl des vom Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierten Senders. Der Umsatz sank stärker als erwartet und das Minus fiel noch höher aus als befürchtet. Die im MDax notierte Aktie ging nach den Zahlen auf Tauchstation. Bis zum Nachmittag verlor das 2005 für 28 Euro an die Börse gebrachte Papier mehr als zwölf Prozent auf 2,72 Euro.
Das nach wie vor schwache Kundenwachstum veranlasste Williams das von Experten als ehrgeizig eingestufte Ziel für das kommende Jahr zu begraben. Er rechnet jetzt bis Ende 2010 nicht mehr mit 3,0 bis 3,4 Millionen Kunden wie bisher. Vielmehr will er den Sender jetzt bis Ende des kommenden Jahres mit 2,8 bis 3,0 Millionen Kunden profitabel machen. Ende September hatte Sky 2,4 Millionen Kunden. Sein Rezept klingt einfach, ist aber nach Einschätzung einiger Analysten schwer umzusetzen: Die Abonnenten sollen teure Pakete buchen und mehr zahlen. Williams rechnet bereits im laufenden und kommenden Quartal mit einem steigenden monatlichen Umsatz pro Kunde.
Williams hält unverdrossen an Break-Even in 2011 fest
Pay-TV-Anbieter Sky Der Umsatz sank im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 208,5 Millionen Euro. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 116,7 Millionen Euro nach minus 89 Millionen Euro im Vorjahresquartal an. Der operative Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen vergrößerte sich von 27 auf 87,9 Millionen Euro. "Das Wachstum ist nicht da, wo wir uns das erhofft hatten", sagte Williams. Ungeachtet der Rückschläge will er im Jahr 2011 unter dem Strich einen Gewinn erzielen.
Im laufenden Jahr rechnet der Sender mit einem operativen Verlust von 250 bis 270 Millionen Euro und präzisierte damit die bisherige Aussage. Bislang hatte das Unternehmen lediglich ein deutliches Minus prognostiziert.
Warten auf wirtschaftlichen Erfolg seit nunmehr 18 Jahren
Murdoch war im vergangenen Jahr bei Sky, das damals noch Premiere hieß, eingestiegen und hatte das Unternehmen kurz vor Weihnachten 2008 mit einem umfangreichen Rettungspaket vor dem Untergang bewahrt. Zuletzt hielt Murdochs Konzern News Corp knapp 40 Prozent der Sky- Aktien. Viele Experten sehen nach der Umbenennung die letzte Chance für das Unternehmen, sich am deutschen Markt durchzusetzen.
Seit der Gründung vor 18 Jahren kam der Sender trotz Milliardeninvestitionen in die Bundesligarechte und andere Programme nie richtig auf die Beine.