Der Online-Händler wendet fragwürdige Methoden an, um seine Mitarbeiter zu überwachen.
Ohne begründeten Verdacht hat Amazon in Deutschland in einem Versandlager 1000 Mitarbeiter gefilzt.
Die Mitarbeiter wurden mit Handscannern abgesucht und mussten den Inhalt ihrer Hosensäcke und
Taschen vorzeigen. Die ganze Prozedur dauerte laut der «Leipziger Volkszeitung» eine Stunde.
In Leipzig steht ein Versandlager von Amazon mit einer Fläche von 80´000 Quadratmetern. Die
Schnüffelaffäre machte die deutsche Gewerkschaft Verdi publik und kritisiert, die Betriebskommission
sei vorgängig nicht informiert worden. Amazon selbst äussert sich nicht zu den Vorfällen.
Häufung von Skandalen
Um die Mitarbeiter davon abzuhalten, Bücher, CDs, Handys und andere Geräte im Versandlager
zu stehlen, sind Sicherheitsschleusen installiert. Wer die Schleuse mit Diebesgut passiert, löst
einen Alarm aus. Das ist in diesem Jahr offenbar bereits einmal im Mai und im Oktober passiert.
Die Big-Brother-Methoden von Amazon rufen Erinnerungen an weitere Spitzelskandale in deutschen
Unternehmen über die letzten Jahre wach. Der Discounter Lidl hat beispielsweise während Jahren
seine Mitarbeiter bespitzelt. Bei der Deutschen Bahn wurden 173´000 Mitarbeiter ebenfalls während
Jahren überwacht. Und die Deutsche Telekom setzte Detektive auf ihre Manager an.