Hamburg - Regelverstöße und irreführende Aussagen können für Fernsehsender teuer werden. Der Münchner Ratesender 9 Live muss ein sechstelliges Bußgeld bezahlen.
Der Münchner Privatsender 9 Live muss wegen Regelverstößen bei Telefonratesendungen ein Bußgeld von insgesamt 115 000 Euro bezahlen. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) hat gegen den Sender wegen "irreführender Aussagen, Vorspiegelung von Zeitdruck und Verletzung von Hinweispflichten" Bußgelder von insgesamt 115 000 Euro verhängt. Auch andere Sender werden zur Kasse gebeten. Das Deutsche Sportfernsehen (DSF) muss 10 000 Euro bezahlen, Super RTL 5 000 Euro. Das teilte die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) am Mittwoch mit.
Die Sender haben laut LFK gegen die Gewinnspielsatzung verstoßen. Danach müssen die Sendungen klare, für die Nutzer nachvollziehbare und verständliche Regeln einhalten. Die Irreführung von TV-Zuschauern ist verboten. Die Teilnahmebedingungen müssen im Viertelstunden-Takt eingeblendet werden. Weiterhin müssen die Lösungen in einem jedermann leicht zugänglichen Lexikon nachzuschlagen sein. Außerdem muss der Jugendschutz gewährleistet sein. Ein Aufbau von Zeitdruck ist laut LFK ebenfalls nicht gestattet.
2009 hatte die ZAK in 25 Fällen Bußgelder in einer Gesamthöhe von 280 000 Euro wegen Verstößen gegen die Gewinnspielsatzung verhängt. Allein gegen 9 Live wurden Strafen in Höhe von 230 000 Euro verhängt. Da der Sender gegen alle Bescheide Widerspruch eingelegt hat musste 9 live bisher noch nichts bezahlen.
Q: digitalfernsehen.de