[SIZE="4"]Sky erlebt Bruchlandung - Nur 1.000 neue Kunden[/SIZE]
Einmal mehr muss der Pay-TV-Sender Sky in Deutschland eine rabenschwarze Bilanz verkraften. Nicht nur finanziell erlebte das Unternehmen, das zu einem großen Teil dem Medien-Mogul Rupert Murdoch gehört, ein Desaster. Auch die Kundenzahl entwickelte sich alles andere als erfreulich. Das geht aus dem Geschäftsbericht hervor, der am Mittwoch in München vorgelegt wurde.
97 Millionen Euro Verlust im ersten Quartal
Zwischen Januar und März kletterte der Umsatz zwar im Jahresvergleich leicht von 232,7 auf 234,7 Millionen Euro, gleichzeitig zogen aber auch die operativen Kosten an. Lagen sie vor einem Jahr noch bei 277,4 Millionen Euro, waren es im ersten Quartal dieses Jahres 309,4 Millionen Euro. Insbesondere die Ausgaben für das Programm kletterten um knapp 21 Prozent auf 195,3 Millionen Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) machte Sky einen Verlust in Höhe von 64,5 Millionen Euro - mehr als doppelt soviel wie vor einem Jahr als noch -29,8 Millionen Euro ausgewiesen wurden. Unter dem Strich blieb ein Quartalsverlust von 97 Millionen Euro nach einem Minus von 80 Millionen Euro vor einem Jahr. Auswirkungen hatte das auch auf den Aktienkurs, der um fünf Prozent in den Keller sackte.
Kundenzahl stagniert
Sektkorken wird man bei Sky auch nicht knallen lassen, wenn man einen Blick auf die aktuellen Kundenzahlen wirft. Zwar konnte der Sender 123.000 neue Abonnenten gewinnen, musste parallel dazu aber auch 124.000 Kündigungen verkraften. Insgesamt konnte Sky die Kundenzahl somit also nur um 1.000 auf 2.471.000 steigern. Schlecht ist das vor allem vor dem Hintergrund, dass Sky nach eigenen Angaben 3 bis 3,4 Millionen Kunden benötigt, um profitabel arbeiten zu können. An diesem Ziel war nicht nur Unternehmenschef Mark Williams gescheitert, auch Nachfolger Brian Sullivan dürfte sich noch einige Zeit die Zähne am schwierigen deutschen Pay-TV-Markt ausbeißen. Seine Einschätzung der aktuellen Lage: "In den vergangenen neun Monaten seit dem Start von Sky haben wir schon Einiges erreicht, aber es gibt noch Vieles zu tun.
ARPU steigt kontinuierlich
Einen kleinen Lichtblick gibt es aber dennoch: im vierten Quartal wurden noch 114 Millionen Euro Verlust gemacht und der durchschnittliche Monatsumsatz (ARPU) pro Kunde steigt weiter. Lag er vor einem Jahr noch bei 24,85 Euro, ist er inzwischen bei 28,85 Euro angekommen. Ende 2009 hatte der ARPU noch 27,45 betragen. Weiteres Wachstum verspricht man sich bei Deutschlands führendem Pay-TV-Anbieter von Sky+. Der neue HDTV-Festplattenrecorder sorgt dafür, dass Sky-Kunden nie wieder ein Programm verpassen und es immer dann anschauen können, wann sie es wünschen. Allerdings ist die Hardware zunächst nur für Satellitenkunden erhältlich. Kabelkunden sollen noch im Laufe dieses Jahres einen passenden Receiver nutzen können. Außerdem ist geplant, das Angebot an HD-Inhalten ab August auf insgesamt 10 Programme zu erweitern. Ein weiterer HD-Sender befindet sich bereits in Planung.
Für das Gesamtjahr 2010 erwartet Sky weiterhin ein negatives EBITDA. Der strategische Schwerpunkt liege auf einer Stärkung des Abonnentenwachstums und des ARPI, um nachhaltig profitabel zu werden. Ob HD-Inhalte reichen werden, diese Ziele zu erreichen, muss abgewartet werden. Vielen Interessenten ist Sky nach der radikalen Programm-Reform schlicht zu teuer.
Quelle: onlinekosten.de