Die hochauflösenden Ableger von ARD und ZDF haben die Verkaufszahlen von Satelliten-Empfangsgeräten in Deutschland kräftig steigen lassen. Im ersten Vierteljahr seien mehr als 800.000 digitale Settop-Boxen verkauft worden, rund 38 Prozent mehr als zwischen Januar und März 2009, teilte der Satellitenbetreiber Astra am Donnerstag unter Berufung auf Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit. Mehr als die Hälfte davon waren HD-Geräte: In den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres setzte der Handel noch rund 100.000 Sat-Receiver ab, im ersten Quartal 450.000 Modelle - über alle Empfangswege hinweg waren es 540.000 Stück. Gut 125.000 Boxen wanderten allein im März über den Ladenthresen.
Schon im Dezember waren in Deutschland erstmals mehr Receiver fürs hochauflösende Fernsehen als reguläre SD-Empfänger verkauft worden.
Grund für den Mini-Boom ist nach Angaben eines Sprechers vor allem die wachsende Zahl der HD-Angebote der Sender. So strahlen seit Jahresbeginn die öffentlich-rechtlichen Sender ihre Programme in HDTV aus. Die privaten Anbieter RTL und ProSiebenSat.1 setzen auf die verbraucherfeindliche Plattform "HD+", die fünf werbefinanzierte Programme gegen ein Entgelt von 50 Euro jährlich nur verschlüsselt ausstrahlen.
Neben Das Erste HD und ZDF-HD sind inzwischen auch Programme wie Servus-TV-HD, Arte-HD und Anixe-HD unverschlüsselt mit herkömmlichen Sat-Receivern zu empfangen .
Sportereignisse wie die im Juni beginnende Fußball-WM in Südafrika und der Ausbau der HD-Programme dürften weiter für kräftige Zuwächse sorgen, sagte der Sprecher. Der Löwenanteil aller verkauften Receiver entfalle mit 73 Prozent auf die Geräte für den Satellitenempfang, teilte Astra weiter mit. Es folgen DVB-C-Geräte mit einem Anteil von 12 Prozent und DVB-T-Receiver mit 15 Prozent.
Insgesamt wurden in den ersten drei Monaten rund 1,1 Millionen Geräte für den digitalen Empfang über Kabel, Antenne oder Internetfernsehen abgesetzt.
Quelle: SatundKabel.de