Klitschko lässt mutigem Sosnowski keine Chance
Vitali Klitschko bleibt Schwergewichts-Weltmeister des Weltverbandes WBC. Im Fußballstadion "AufSchalke" zeigte der Ukrainer am späten Samstagabend (29.05.2010) gegen seinen polnischen Herausforderer Albert Sosnowski einen wenig spektakulären aber souveränen Auftritt. Am Ende gelang dem 38-Jährigen sogar der versprochene K.o.
Nach 2:13 Minuten in der zehnten Runde beendete eine schwere Links-Rechts-Kombination des Weltmeisters den Kampf. Sosnowski ging zu Boden, Ringrichter Jay Nady brach das Duell sofort ab. Klitschko jubelte nach seinem 38. K.o.-Sieg: "Ich war heute in Top-Form. Ich habe gesehen, dass Albert Sosnowski noch jung ist und noch Fehler macht. Diese habe ich genutzt." Sein polnischer Kontrahent sagte dagegen: "Ich bin etwas traurig, ich habe daran geglaubt, dass ich den Kampf gewinnen kann. Aber Vitali ist immer noch ein großartiger Boxer. Er hat ständig Druck gemacht, dadurch war ich am Ende etwas müde."
Klitschko wenig spektakulär aber effektiv
Tatsächlich zeigte Sosnowski zwar einen beherzten Kampf, versuchte immer wieder mit schnellen Angriffen die Distanz zu Klitschko zu überwinden. Eine wirkliche Chance hatte er aber nicht. Zu selten konnte "The Dragon" Sosnowski, der mit 1,89 Metern 13 Zentimeter kleiner ist als Klitschko, seine Reichweitennachteile überwinden. Klitschko bestimmte das Duell mit einer starken Führhand und hielt sich seinen Gegner so auf Distanz. Fast jeden Angriff des sieben Jahre jüngeren Sosnowski beantwortete Klitschko mit einem Konter. Gezielte Haken zum Körper und zum Kopf des Polen zermürbten die Moral des Herausforderers.
Dritte Niederlage für Herausforderer Sosnowski
Nach einem eher verhaltenen und wenig spektakulären Beginn kam bei den 46.000 Zuschauern in der nicht ausverkauften Arena in Gelsenkirchen jedoch erst in der sechsten Runde und dann noch einmal in der neunten Runde richtig Jubel auf. Zunächst wackelte Sosnowski nach einer linken Geraden, dann nach einer schönen Kombination von Klitschko zum Kopf. Jeweils konnte sich der in England lebende Pole aber in die Pause retten. Die zehnte Runde überstand er dann nicht. Von Beginn an unter Druck kassierte er eine folgenschwere Kombination und ging zu Boden. Nach 2:13 Minuten in dieser Runde war Sosnowskis dritte Niederlage im 49. Kampf perfekt. Auch auf den Zetteln der Punkrichter lag er den gesamten Kampf hinten, hatte keine Runde gewinnen können. "Ich war einfach nicht stark genug heute", musste der in England lebende Sosnowski nach dem Kampf eingestehen.
Bundesverdienstkreuz für Klitschko
Für Klitschko wartet bereits am kommenden Donnerstag der nächste große Auftritt. In der deutschen Botschaft in Kiew wird der Boxer mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Der Sportler und Doktor der Sportwissenschaften erhält die Auszeichnung für seine Verdienste um die deutsch-ukrainischen Beziehungen. Wie es in einer Erklärung heißt, habe sich Klitschko "mit länderverbindendem Engagement um die Förderung der deutsch-ukrainischen Beziehungen verdient gemacht." Der Orden wird vom deutschen Botschafter Hans-Jürgen Heimsoeth ausgehändigt. Klitschko ist neben seinen sportlichen Auftritten auch politisch aktiv, sitzt in Kiew im Stadtparlament. Bei den landesweiten Wahlen in zweieinhalb Jahren will er ebenfalls antreten.
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